Ein Gutachten zur partnerschaftlichen Stromversorgung zwischen NRW und Belgien im Falle eines Atomausstiegs

Der belgische Pannenreaktor: Atomzentrale Tihange
Der belgische Pannenreaktor: Atomzentrale Tihange

Belgiens hat der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel gestern, Dienstag 14.Februar, an die Regierung des Nachbarlandes übergeben.

“Der gemeinsame partnerschaftliche Dialog ist entscheidend für die Lösung der anstehenden Herausforderungen”, sagte der Minister in Brüssel nach dem Arbeitstreffen mit der belgischen Umweltministerin Marie-Christine Marghem. Laut Remmel verfügt Belgien grundsätzlich über mehrere Optionen, seinen Atomausstieg ohne Versorgungsdefizite abzusichern und … „bei einigen dieser Optionen können wir helfen. Dieses Angebot habe ich unterbreitet“, erklärte der Minister.

Über alle Fraktionsgrenzen vereint, beschreibt die StädteRegion Aachen ihre Lage im Vorfeld der Klage gegen den belgischen Atommeiler Tihange 2
Städte, Regionen und Länder: Über alle Fraktionsgrenzen vereint, beschreibt die StädteRegion Aachen ihre Lage im Vorfeld der Klage gegen den belgischen Atommeiler Tihange 2, schon vor Monaten …

Die nordrhein-westfälische Landesregierung möchte bei diesem Prozess konstruktiver Nachbar sein und den Dialog fortsetzen, heißt es in einer Mitteilung zum Treffen der beiden Minister.  „Die nordrhein-westfälische Landesregierung drängt seit langem auf eine umfassende Stilllegung der belgischen Problem-Reaktoren an den Standorten Tihange und Doel, insbesondere der besonders problematischen Reaktoren Tihange 2 und Doel 3“, stellte Remmel nachi dem Treffen noch mal fest.

25.03.16 Pfeil für TextDabei respektiere die Landesregierung selbstverständlich die souveränen Entscheidungsbefugnisse Belgiens und begrüße, dass seit 2003 belgische Regierungen sowie das belgische föderale Parlament wiederholt den Beschluss gefasst hätten, alle bestehenden Atomkraftwerke bis spätestens 2025 stillzulegen. Die Landesregierung möchte diesen Prozess konstruktiv begleiten, unterstützen und gezielt beschleunigen.

Nach einem vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium beauftragten Gutachten des Büros für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH (BET) sowie deren Unterauftragnehmer, dem Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft, Lehrstuhl Univ.-Prof. Dr.-Ing. Albert Moser (IAEW, RWTH Aachen), ist Belgien mittelfristig nicht auf die Atomenergie angewiesen, wenn rechtzeitig angemessene Vorkehrungen getroffen würden.

Während die Inbetriebnahme der beiden in Realisierung befindlichen Interkonnektoren (Höchstspannungsverbindungen) ALEGrO von Oberzier (NRW) nach Lixhe (Wallonien) und

Barbara Hendricks teilte der belgischen Regierung ihre Befürchtungen mit ...
Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks teilte der belgischen Regierung bereits mehrfach ihre Befürchtungen mit …

UK-Flandern zusammen ausreiche, um die dauerhafte Stilllegung von Tihange 2 und von Doel 3 sicher zu kompensieren, würde dies, dem Gutachten zufolge,  für die beschlossenen weiteren Stilllegungen von Atomkraftwerken noch nicht ausreichen. Eine zweite grenzüberschreitende Leitung von Nordrhein-Westfalen in die Wallonie wird, laut Gutachten,  für einen belgischen Atomausstieg unentbehrlich, aber immer noch nicht hinreichend sein.

25.03.16 Pfeil für TextAus dem Gutachten ergibt sich, so  das NRW_Umweltministerium in einer Mitteilung dazu, dass eine größere Dimensionierung als bislang angedacht mit einer Kapazität von 2000 MW gut ausgelastet und sinnvoll wäre. Dazu sollten auf beiden Seiten der Grenze die Entscheidungen über die Leitung und ihre Dimensionierung so schnell wie möglich getroffen werden, damit sie bis zum Jahr 2025 realisiert werden könne.

 

"Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen", Bereits vor Monaten erhielt Martin Schulz, (Mitte) von StädteRegionspräsident Helmut Etschenber, links, detaillierte Unterlagen über Tihange 2 überreicht. Mit dabei: Annemariete - Strake, Bürgermeisterin von Maastricht und Henri Kox, Bürgermeister von Remich, Luxemberg, der über 30 Kommunen von Luxemburg in die Allianz eingebracht hat, die rund 60 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs :ausmachen.Schulz anschließend:"Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen", Martin Schulz, (Mitte) StädteRegionspräsident Helmut Etschen
“Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen”, Bereits vor Monaten erhielt Martin Schulz, (Mitte) zu der Zeit noch Präsident des Europa-Parlaments, von StädteRegionspräsident Helmut Etschenber, links, detaillierte Unterlagen über Tihange 2 überreicht. Mit dabei: Annemariete – Strake, Bürgermeisterin von Maastricht und Henri Kox, Bürgermeister von Remich, Luxemberg, der über 30 Kommunen von Luxemburg in die Allianz eingebracht hat, die rund 60 Prozent der Bevölkerung Luxemburgs :ausmachen.Schulz anschließend:”Wir sollten mit Tihange 2 nicht so leben müssen”, Martin Schulz, (Mitte) StädteRegionspräsident Helmut Etschen

Auch die Flankierung durch weitere Maßnahmen sei wichtig, so heißt es in der Mitteilung des NRW-Ministeriums,  insbesondere durch den ambitionierten Zubau von erneuerbaren Energien, den Bau (bzw. die Wiederinbe-triebnahme) von emissionsarmen Gaskraftwerken und die ohnehin geplanten Verstärkungen des belgischen Stromnetzes zur Verbesserung des grenzüberschreitenden Stromaustauschs mit Deutschland und den Niederlanden.