Wir berichten immer wieder gerne über Kommunen, die Innovationen zum Gelingen der Energiewende erproben und umsetzen. Heute über Erfahrungen mit dem E-Bus in Koblenz …

Ein ganz besonderes Fahrgefühl empfanden die  Stadtrats- und Medienvertreter bei einer Bustour am vergangenen Donnerstag, 23. November,  durch die Koblenzer Innenstadt: Die evm Verkehrs GmbH hatte zu einer Testfahrt mit einem elektrisch angetriebenen Bus des Typs Citea SLF-120 electric eingeladen. Wie geräuschlos sich Das 13.450 Kilogramm schwere Gefährt bahnte sich geräuschlos seinen Weg durch die Koblenzer Straßen, die Teilnehmer waren nachhaltig beeindruckt. Man hört plötzlich ganz andere Geräusche. Die sind einem beim Dieselbus zuvor gar nicht aufgefallen, stellten  viele Mitfahrer  fest. Zum Beispiel Drehen des Lenkrads war plötzlich deutlicher  zu hören.  

Man hört plötzlich ganz andere Laute …

Eine ganze Woche steht das Fahrzeug der Verkehrsgesellschaft der evm- Gruppe zur Verfügung, sodass es auf Herz und Nieren geprüft werden kann. Der Bus des Herstellers VDL mit Hauptsitz in den Niederlanden kann  78 Fahrgäste aufnehmen und bringt bei Vollauslastung 19.000 Kilogramm auf die Waage. Gewicht spielt bei E-Bussen eine große Rolle, wie Hansjörg Kunz,  Geschäftsführer der evm Verkehrs GmbH, den Gästen erklärte. Schließlich brächten  ja schon  die Batterien, jede wiegt 1300 kg,  ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Deshalb kann  ein E-Bus weniger Passagiere befördern als ein gewöhnlicher Bus mit Verbrennungsmotor.

Grundsätzlich gibt es bei elektrisch angetriebenen Modelle zwei unterschiedliche Varianten: Eine mit „großem“ Akku, der nachts geladen wird und tagsüber genug Fahrstrom abgibt. Die andere setzt auf kleinere und leichtere Batterien, die während des Tags immer mal wieder im Schnellladeverfahren „aufgetankt“ werden. Ob und wo gegebenenfalls solche Stationen im Stadtgebiet errichtet werden können, ist zur Zeit ebenfalls Gegenstand der laufenden Untersuchung der evm-Gruppe.

Deutlich wird,  dass es schwer vorstellbar ist, eine komplette Linienbusflotte zeitgleich auf dem Betriebshof elektrisch zu laden. Dafür müsste dann wohl ein eigenes Umspannwerk gebaut werden. Aus diesem Grund könnte auch ein guter Mix unterschiedlicher Antriebsarten eine Lösung sein: Erdgasbusse mit ihrem bekannt niedrigen Emissionswerten, ergänzt durch Elektrobusse – oder umgekehrt. All das prüft die evm Verkehrs GmbH aktuell.