Immer mehr Autos haben künftig einen Elektromotor oder nutzen andere alternative Antriebe. Um dieses unterschiedliche Multiangebot auch wirklich nutzen zu können entwickeln jetzt Wissenschaftler des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) die dazu passende Tankstelle.

Und wann gibt es davon viele ... also ohne Verbrennungsmotor? Cop.U+E
Und wann gibt es davon viele … also ohne Verbrennungsmotor? Cop.U+E

Mitte Februar 2018 begannen dafür die Forschungsarbeiten. Die Zapfsäule der Zukunft soll den Fahrern Strom, Wasserstoff sowie das Erdgassubstitut Methan aus regenerativen Quellen bereitstellen – und das möglichst effizient, kostengünstig und bedarfsgerecht, ist das Ziel der Forscher des Zentrums. Und es braucht seine Zeit. Das Vorhaben dauert fünf Jahre und wird in dieser Zeit vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund 1,3 Millionen Euro gefördert. im Rahmen des Projekts „QUARREE 100“, in dem die vollständige erneuerbare Energieversorgung eines Stadtteils getestet wird, gefördert.

Ziel der Wissenschaftler aus Stuttgart ist eine Multienergiezapfsäule zu konstruieren. Erneuerbarer Strom etwa aus Windkraftanlagen soll über das Stromnetz direkt in die Batterie der Elektroautos geladen werden. Ist der Bedarf höher als das Angebot, springt eine zugeschaltete stationäre Großbatterie ein, die zuvor bei einem Überangebot an Strom gefüllt wurde. „Ist die Batterie voll und können auch die

Titelbild unseres Magazins: Auto global Vision im Juni 1999. Da wurde noch das gasangetriebene Auto favorisiert ...
Titelbild unseres Magazins: Auto global Vision im Juni 1999. Da wurde noch das gasangetriebene Auto favorisiert …

tankenden Elektroautos den Strom nicht mehr abnehmen, erfolgt bei Bedarf in einem zweiten Schritt die Umwandlung des Ökostroms in Wasserstoff“, erklärt Ulrich Zuberbühler vom ZSW. Diesen Kraftstoff nutzen Brennstoffzellenfahrzeuge. Fällt mehr Wasserstoff an, als gebraucht wird, kommt er in einen Speicher.

In einem dritten Schritt erzeugt die Tankstelle der Zukunft auch noch Methan. Das soll dann erfolgen, wenn der Wasserstoffspeicher voll ist und die Brennstoffzellenautos das Gas nicht abnehmen. Zur Umwandlung in Methan wird dem Wasserstoff Kohlendioxid zugeführt. Beide Gase reagieren an einem Katalysator zu Methan. Methan ist der Hauptbestandteil von Erdgas, mit Erdgas betriebene Autos können den Kraftstoff problemlos nutzen.