Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ist  am vergangenen Freitag 07.September, im Rahmen der Deutsch-Katarischen Wirtschaftskonferenz in Berlin mit dem Emir von Katar, Tamim bin Hamad al-Thani zusammen getroffen.

Eine gemeinsamer Blick in die Zukunft, Kanzlerin Angela Merkel und Tamim bin Hamad al-Thani... zwei alte Bekannte? Sie trafen sich fast genau auf den Tag ein Jahr zuvor, hier das Bild von Steffen Kugler
Ein gemeinsamer Blick in die Zukunft…, Kanzlerin Angela Merkel und Tamim bin Hamad al-Thani… zwei alte Bekannte? Sie trafen sich fast genau auf den Tag ein Jahr zuvor, hier das Bild von Steffen Kugler

Tage zuvor  hatte Katars Finanzminister Ali Scharif al-Emadi Deutschland in einem Interview als “Schlüsselfigur in der Weltwirtschaft” bezeichnet. Der Emir hatte in  Anwesenheit und zur Freude der Bundeskanzlerin seine Zusage wiederholt, in den nächsten fünf Jahren mindestens zehn Milliarden Euro in Deutschland zu investieren.

Die Kanzlerin  setzte bei einer späteren Pressekonferenz einen besonderen, interessanten Akzent. Sie erinnerte daran, dass Katar der weltgrößte Exporteur von Flüssiggas (LNG) ist. Und ihr wie nebenbei eingeflochtener Satz: „Flüssiggas trägt auch zur Diversifizierung der Gasbezugsquellen bei und dient damit auch der Versorgungssicherheit“ ist mit ziemlicher Sicherheit nicht nur eine Botschaft an den staatsmännisch wohlwollend lächelnden Emir vor ihr in seinem weißen Sessel gewesen, notierte mit großer Aufmerksamkeit die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik-news.

Zuvor hatte das Thema Aufbau von Flüssiggasinfrastruktur bereits  bei der Regierungspressekonferenz gespielt. Auf die Frage eines Journalisten an die Pressevertreterin des  Bundeswirtschaftsministeriums (BMWI) im „Handelsblatt“ gebe es ein Interview mit dem Chef von Qatar Petroleum, der angekündigt habe, sich in Deutschland am Aufbau einer Flüssiggasinfrastruktur beteiligen zu wollen und, ob auch die Bundesregierung den Aufbau dieser Infrastruktur monetär fördern würde, erklärte eine Sprecherin des BMWI: „Wie Sie wissen, unterstützen wir den Aufbau von LNG-Infrastruktur.“ – Zu dem konkreten Fall sei ihr aber nichts bekannt.

Auf die Zusatzfrage wie diese Unterstützung denn genau ausschaute, erklärte die Sprecherin weiter: „Es sind ja unternehmerische Vorhaben, die dazu teilweise in Planung sind. Wir begrüßen diese, weil es wichtig ist, vor allem für die Schifffahrt, dass es in Deutschland infrastrukturelle Möglichkeiten für LNG gibt. Konkrete Förderungen durch das BMWi oder die Bundesregierung sind nicht angedacht. Aber es ist, wie gesagt, eine wichtige Infrastrukturmaßnahme, die wir grundsätzlich begrüßen.“