Deutsche Verbraucher müssen sich auf steigende Preise für  Erdgas einstellen. Laut den Auswertungen zweier Internetportale wollen zahlreiche Versorger die Preise erhöhen oder haben dies bereits getan. Dass nicht noch viel mehr Versorgungsunternehmen ihre Preise erhöhen, ist vor allem auf langfristige Lieferverträge mit Russland zurückzuführen, berichtete auch der Spiegel bereits am 23. November in einer Geschichte überschrieben: knappes Angebot und betitelt mit der Headline: „Gaspreise steigen kräftig“. Aber auch wir ,Umwelt- und Energie-Report , haben bereits berichtet, s. unten

...warum steigen die Preise wirklich ...?
…warum steigen die Preise wirklich …?

Wir hatten angesichts der Nachrichten  aber auch den Verdacht, dass die aktuell voranschreitende Umstellung von Low- auf High-Gas eine Ursache für die Preissteigerungen sein könnte. Dass sich die Gaslieferanten die technischen Umstellungskosten auf diese Weise bezahlen ließen. Wir haben bei Uniper und beim Branchenverband   „Zukunft Erdgas e.V.“angefragt. Die Sprecherin von Uniper gab uns ein Statement des Finanzvorstands, Christopher Delbrück, zur Geschäftsentwicklung des Unternehmens  im dritten Quartal 2018 Da heißt es zunächst schlicht :

„Die Gaspreise sind ebenfalls gestiegen: Während im Großhandel eine Megawattstunde im Marktgebiet Net Connect Germany – kurz NCG – zum Ende des dritten Quartals 2017 noch rund 17 Euro kostete, waren es zum selben Zeitpunkt in diesem Jahr schon 25 Euro. Inzwischen sind die Preise wieder etwas niedriger. Auch gilt der Aufwärtstrend noch nicht für die so genannten Summer-Winter-Spreads, die für unser Speichergeschäft entscheidenden Margen. Diese sind zwar seit Beginn des Winters um etwa 30 Cent pro Megawattstunde gestiegen, dies ist aber noch keine wirkliche Verbesserung – kommerziell ist die Situation weiterhin wenig attraktiv.“

Eine Sprecherin des  Branchenverbandes Zukunft Erdgas e.V schrieb uns: „Die Angaben zu Gazproms Gaspreisen können wir nicht bestätigen, da wir keinen Einblick in Gaslieferverträge einzelner Akteure haben. Uns liegt  der gemittelte Grenzübergangspreis  für Gas vor, den das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf Basis aller Importpreise berechnet. Dabei handelt es sich um einen Durchschnittspreis, der nicht nach Herkunftsländern differenziert. Dieser durchschnittliche Grenzübergangspreis hat sich seit 2016 von 15,4 Euro/MWh auf 19,11 Euro/MWh (Stand: September 2018) erhöht.

Diese Kostensteigerungen können die Gasunternehmen nicht mehr vollständig auffangen, was wiederum zu Preisanpassungen bei den Haushaltspreisen führt. Zudem sind in einigen Regionen auch die Gebühren für die Nutzung der Gasnetze gestiegen, was sich ebenfalls auf den Gaspreis auswirkt. Im Vergleich zu

... an denen liegt es nicht ... ... ., Bild Sputnik
… an denen liegt es nicht … … ., Bild Sputnik

anderen Energieträgern war der Preis für Erdgas in den vergangenen Jahren jedoch äußerst stabil. Über viele Jahre konnten die Versorger gesunkene Beschaffungskosten an die Kunden in Form von Preissenkungen weitergeben, da sowohl die Steuern und Abgaben auf Erdgas als auch die Netzgebühren stabil blieben.“

Angesichts der Aussagen bleibt die Frage: Warum werden dann die Preise im kommenden Jahr noch mal deutlich steigen wie die Vergleichsportale bekannt gegeben haben? Auch, weil die Gasverbände die Bedeutung des  Energieträgers im Zusammenhang mit der Energiewende immer stärker in den Mittelpunkt rücken?

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Zu wenig Erdgas… die Preise steigen… Und dann wird gegen Nord-Stream 2 agiert?!