Die EU- Kommission hat für den Ausbau des polnischen Terminals für Flüssigerdgas (LNG) im nordwestpolnischen Swinemünde 130 Mio. EUR aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) genehmigt. Das Projekt soll die Kapazität des Terminals erhöhen, um LNG in seine gasförmige Form umzuwandeln, zu lagern und sicherzustellen, dass es leicht transportiert werden kann, hat die Kommission am vergangenen Freitag, 18. Oktober,  erklärt. Eine bedenkliche Investition? Immerhin hat Polen große Verträge für das verflüssigte US-Frackinggas mit Washington  abgeschlossen.

Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Europäische Energieunion: .Ich begrüße das Engagement Polens...
Maroš Šefčovič, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für die Europäische Energieunion: “Ich begrüße das Engagement Polens…”

Die EFRE-Finanzierung war, nach Darstellung der Kommission,  insbesondere aufgrund „einer wichtigen regionalen Dimension des Projekts“ möglich. LNG vom Terminal wird über die neu gebauten Verbindungsleitungen in andere Länder transportiert, darunter das Baltikum, die Slowakei, Tschechien und die Ukraine. „Ich begrüße das Engagement Polens für eine Diversifizierungspolitik, die im Mittelpunkt unserer Strategie für die Energieunion steht“, kommentierte EU-Vizepräsident Maroš Šefčovič den Schritt und bezeichnete ihn als einen  weiteren wichtigen Schritt zur Stärkung der Versorgungssicherheit in ganz Mittel- und Südosteuropa, auch  zur Stärkung des Wettbewerbs auf dem regionalen Gasmarkt und zur Versorgung der Industrie sowie der privaten Haushalte mit sicherer, zuverlässiger und erschwinglicher Energie. Der Bau des LNG-Terminals war bereits in der vorangegangenen EU-Haushaltsperiode  mit einem  EFRE-Zuschuss in Höhe von 224 Mio. EUR unterstützt worden. Die Entwicklung des Terminals sei Teil der laufenden Bemühungen zur Erreichung der Energieunabhängigkeit und der EU-Klimaziele, so die Kommission.

Vor kurzem hatte das polnische staatliche Öl- und Gasunternehmen PGNiG mehrere langfristige Verträge zur Lieferung des dreckigen verflüssigten Frackinggases (LNG) aus den USA unterzeichnet. Der 24 Jahre laufende Vertrag mit der US-amerikanischen Firma Cheniere Marketing International sieht vor, dass Polen im Zeitraum von 2019 bis 2022 jährlich etwa 0,52 Millionen Tonnen Flüssiggas und von 2023 bis 2042 – 1,45 Mio Tonnen  Flüssiggas erhält. Der Vertrag mit der US-amerikanischen Firma Venture Global LNG sieht die Lieferung von zwei Millionen Tonnen Flüssiggas im Laufe von 20 Jahren nach Polen vor.