Das von der konservativen britischen Regierung von Boris Johnson  verkündete unbefristete Fracking-Moratorium ist ein sehr großer Erfolg für die dortige Umwelt- und Klimabewegung, befindet  Hubertus Zdebel, Bundestagesabgeordneter der LINKEN im Umweltausschuss. Am vergangenen Dienstag 04. November kommentierte er:  „Ich bin zuversichtlich, dass es den britischen Anti-Fracking-Aktiven auch noch gelingen wird, die letzten Schlupflöcher des Moratoriums zu schließen.“

Fracking-Verbot in England: Deutsche dürfen das nicht ignorieren !!! ....... Hubertus Zdebel:
Fracking-Verbot in England: Deutsche dürfen das nicht ignorieren !!! ……. Hubertus Zdebel:

Zdebel  ist sich da offensichtlich ziemlich sicher oder es ist sein stärkster Wunsch. Ringsum   hat es nach dem britischen Beschluss  vielfach Skepsis gegeben. Denn, Johnson war immer ein starker Befürworter des Fracking. Auch als Bürgermeister von London kam Johnson aus dem Schwärmen für die Technologie nicht heraus, erinnerte am vergangenen Montag, 04. November auch die Süddeutsche Zeitung.

Zdebel sieht in den  beharrlich durchgeführten Protestaktionen an den Fracking-Standorten in Großbritannien und auch weltweit den Grund warum  nach und nach die Fracking-Risiken für Mensch und Umwelt, wie Erdbeben und verschmutztes Grundwasser ins öffentliche Bewusstsein gebracht wurden. Auch die bisher Pro-Fracking auftretende konservative Regierung müsse nun anerkennen, dass die Erdbebengefahr „ …nicht beherrschbar ist, und hat mit der Verkündung eines unbefristeten Moratoriums reagiert.“

Der Linken-Politiker fordert die Entscheidung der britischen Regierung müsse auch ein deutliches Signal für die Bundesregierung sein, eine Umkehr bei ihrer Fracking-Politik vorzunehmen. „Denn, wenn selbst ein industriefreundlicher und erzkonservativer Politiker wie Boris Johnson einsehen muss, dass Fracking nicht beherrschbar ist und zu immer neuen Erdbeben und vielen weiteren Risiken führt, dürfen CDU/CSU und SPD dies nicht ignorieren“, so Zdebel.

Und dann kommt der Hammer des Linken: „Ich verlange von der Bundesregierung, die Forderung der Bundestagsfraktion der LINKEN nach einem Fracking-Verbot ohne Ausnahmen zu übernehmen und umgehend einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Bundestag einzubringen.“

Zdebel vergleicht: „Das von der britischen Regierung verhängte Fracking-Moratorium gilt unbefristet. In Deutschland ist hingegen für 2021 eine Überprüfung des Fracking-Verbots in Schiefer-, Ton-, Mergel- und Kohleflözgestein, das im Wasserhaushaltsgesetz festgelegt ist, vorgesehen. Umso schlimmer ist es, dass die Bundesregierung zur Vorbereitung dieser Entscheidung eine intransparent arbeitende Fracking-Kommission mit personeller Schlagseite zu Gunsten der Fracking-Befürworter eingesetzt hat. Diese Fracking-Kommission muss umgehend aufgelöst werden. Die für 2021 vorgesehene Überprüfung des Fracking-Verbots muss unverzüglich gestrichen werden. Zudem ist das Fracking-Verbot auf alle Gesteinsarten auszudehnen.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Erdgasförderung: Regierung Johnson stoppt Fracking-Verfahren