Kreml-Sprecher Dmitri Peskow  behauptet nun die russische Regierung verfüge über alle Reserven, um die negativen Folgen der internationalen Volatilität und der sinkenden Ölpreise auf die russische Wirtschaft zu minimieren.

kein Grund für allzu negative Einschätzungen
“… kein Grund für allzu negative Einschätzungen… “; Putins Sprecher Dmitri Peskow

Der Kreml habe,so hieß es von da am Dienstag, 21. April, die Dynamik der Weltölpreise im Blick, aber in Wirklichkeit seien nur die Preise für Mai-Terminkontrakte zusammengebrochen, die  am Dienstag auslaufen würden. Daher gebe es keinen Grund, die Situation negativ zu bewerten. Der Absturz dieser Preise war laut Peskow rein spekulativ.

„Was den Tumult mit Futures angeht, so ist dies ein absolut spekulativer Moment, ein reiner Handelsmoment, der mit dem Handelsschluss für Futures im Mai verbunden war“, sagte Peskow am Dienstag nach dem historischen Crash der Ölpreise am Montag.

Ferner unterstrich er auch, dies „sollte natürlich nicht apokalyptisch gefärbt werden“, berichtete denn auch am selben Tag die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik- news.

„Alle Experten sind sich bewusst, dass dies kein Grund für allzu negative Einschätzungen der aktuellen Realität ist. Die Ölpreise zeigen zwar keinen positiven Trend, unterliegen jedoch auch keinem solchen Absturz wie bei den Mai-Futures. Diese Situation ist unangenehm. Dennoch sollte man sie nicht mit der gegenwärtigen Dynamik der Ölpreisänderungen in Verbindung bringen“, so Peskow.

Die russische Regierung habe alle nötigen Ressourcen, um die negativen Auswirkungen der Volatilität auf dem Ölmarkt zu nivellieren: „Natürlich werden wir diese Ressourcen bei Bedarf verwenden“, sagte Peskow.

Eine mutige Äußerung angesichts der schweren wirtschaftlichen Auswirkungen im Land hinsichtlich der Einkommens- und Jobverluste einer großen Anzahl der Bürger. Es gibt bereits erste Proteste mit dem Ziel staatliche Zuschüsse zu erhalten.

Die Mitglieder des Ölkartells OPEC+ würden sich bei Bedarf kontaktieren. Gleichzeitig lehnte Peskow einen Kommentar dazu ab, ob die OPEC+ im Zusammenhang mit der Situation auf dem Ölmarkt neue Entscheidungen treffen würde.

Am Montag war der Preis für US-Rohöl der Sorte WTI erstmals in der Geschichte um 300 Prozent abgestürzt und mit minus 37,63 Dollar je Barrel in den negativen Bereich gefallen. Erstmals seit Aufnahme des  Future-Handels im Jahr 1983 hatten am Montag Käufer für die Abnahme von Öl Geld erhalten.

Am Dienstagmorgen beruhigte sich die Lage wieder etwas. Der Mai-Terminkontrakt für WTI,  der am Dienstag ausläuft, drehte zumindest wieder ins Plus und lag zuletzt bei etwas mehr als ein Dollar je Barrel.

Ein Barrel WTI zur Lieferung im Juni fiel im Handel an der New Yorker Rohstoffbörse auf rund 20 Dollar. Auch die Nordseesorte Brent brach in der Spitze um rund 30 Prozent auf knapp 18 Dollar pro Fass ein.

Die Ölpreise sind vor allem wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise so stark unter Druck. In vielen Ländern der Welt droht die Wirtschaft in eine schwere Rezession zu rutschen. Dies dämpft die Nachfrage nach Rohöl.

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