Neue Aufruhr um die russische Gaspipeline Nord-Stream 2. Gestern noch, am Montag 04. Mai, hatten wir, Umwelt- und Energie-Report  über neue Breitseiten gegen die Pipeline durch die EU-Kommission und auch die Bundesnetzagentur in Bonn berichtet, s. unten. Nun hat Moskau ein eigenes Verlegeschiff ausgerüstet um die wenigen Meilen zur Vollendung  der Pipeline in der Ostsee bis nach Deutschland fertigzustellen. Und nun? Wie geht’s weiter?

" .in den ersten Monaten des Jahres 2020 ruhig geworden um die Pipeline..; bild Wolfgang Scheible
” …in den ersten Monaten des Jahres 2020 ruhig geworden um die Pipeline..; bild Wolfgang Scheible

Überschattet von der Coronakrise, war es in den ersten Monaten des Jahres 2020 ruhig geworden um die Pipeline , konstatierte gestern, Montag 04. Mai, die von Moskau gesteuerte Nachrichten-Agentur Sputnik news selbst. Wahrscheinlich wäre es Moskau auch recht gewesen, wenn es dabei auch geblieben wäre und die Pipeline doch noch in aller Ruhe fertiggebaut werden könnte. Nun aber  gibt es zwei Ereignisse  die das Projekt wider in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Am Tag der Arbeit, Freitag 01. Mai, hat die Bundesnetzagentur den Antrag der Nord Stream war es 2 AG auf Freistellung der Ostsee-Pipeline von der EU-Regulierung abgelehnt. Damit entstehen weitere erhebliche Probleme für die Pipeline (wir haben berichtet, s. unten)

Die gute Nachricht: Moskau  schickte nun, wie geschrieben,  ein eigenes Verlegeschiff, die “Akademik Tscherski”.  Nach  einem abenteuerlichen Zickzackkurs vom Japanischen Meer Richtung Ostsee ging das Schiff am vergangenen Sonntag im russischen Ostseehafen Kaliningrad vor Anker. Als nächsten Schritt soll das Schiff für die Verlegearbeiten weiter umgerüstet werden, um das Werk der Schweizer Profis möglichst noch in diesem Jahr zu vollenden.

Die Pipeline wird nicht nur von US-Sanktionen attackiert, wird haben immer wieder berichtet, s. unten.  Auch die EU, für die das russische Erdgas ja nun  bestimmt ist, droht dem Betreiber mit immer neuen Regularien. Die EU-Kommission  macht dies über Regularien, die den Betrieb der Pipeline unrentabel machen könnten und auch sollen.

Sputnik schildert die Lage in der EU-Kommission so: Der Kern einer neuen EU- Richtlinie besagt erstens, dass der Betreiber der Gasleitung, der russische Konzern Gazprom, aus Wettbewerbsgründen auch Dritten, also anderen Firmen, die Gas verkaufen oder transportieren, die Nutzung der Röhren gewähren muss. Zweitens verlangt die EU-Richtlinie, dass Gasproduzent und Betreiber der Pipeline nicht identisch sein dürfen. Da es sich um russisches Erdgas handelt, darf also die Pipeline, durch die es fließt, nicht einer russischen Firma gehören. Diese Schikane ist für Gazprom nur schwer zu überspringen. So haben sie ein Schlupfloch in den EU-Regularien genutzt. Brüssel hatte, als es die Richtlinienzugehörigkeit für Nord Stream 2 beschloss, der Bundesregierung, die sich konsequent für die Pipeline einsetzt, als Zugeständnis gewährt, dass die deutsche Bundesnetzagentur eine Ausnahmeregelung für die Pipeline erteilen darf, dass sie eben doch nicht unter die EU-Richtlinie fällt. Genau dies hat die „Nord Stream 2“-AG bei den Deutschen beantragt und darüber muss die Bundesnetzagentur bis Ende Mai entscheiden. Und dafür fahren jetzt Befürworter und Gegner der Pipeline ihre Geschütze auf.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Neue Breitseiten gegen russische Gaspipeline Nord-Stream 2 

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