Während des gestrigen  Ministertreffens, Montag 06. Juli, der Nordsee-Energiekooperation (NSEC) unter deutschem Vorsitz waren sich die Ministerinnen und Minister für Energie und die EU-Kommissarin für Energie über die Schlüsselrolle der Offshore-Windenergie zur Erreichung der Ziele beim Ausbau erneuerbaren Energien und der Klimaziele Europas bis 2050 einig, betonte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier im Anschluss an  das Treffen.

„Das heutige Treffen ist der European Green Deal in Aktion“
“.„Das heutige Treffen ist der European Green Deal in Aktion“ ..; Kadri Simson , bild eu

Das enorme Potenzial der Nordsee könnte wesentlich zu einer stärkeren Nutzung von Offshore-Windenergie beitragen. Insbesondere könnte die beschleunigte Umsetzung von grenzüberschreitenden Offshore-Windprojekten mit einer Vernetzung von Nordsee-Anrainerstaaten (gemeinsame und hybride Projekte) das Potenzial für eine effiziente Nutzung von Offshore-Windenergie freisetzen. Im Ergebnis würden Kosten gesenkt und der Bedarf an Flächen für Offshore-Entwicklungen verringert sowie der Stromhandel, das Wachstum der Industrie und die Beschäftigung in der Region gefördert. All dies trage zur Erholung der europäischen Wirtschaft bei, so lautete kurz zusammengefasst die Aussage aller Beteiligten.

Und so stimmten die Ministerinnen und Minister für Energie und die EU-Kommissarin für Energie in einer gemeinsamen Erklärung überein, dass bestehende Hindernisse abgebaut werden sollten, um die beschleunigte Umsetzung von multinationalen hybriden Offshore-Windenergieprojekten sowie weiterer relevanter Projekte zu erleichtern. Die Kommission wird dazu aufgerufen, Rahmenbedingungen auf EU-Ebene (enabling framework) zu erarbeiten, die EU-Leitlinien für die Mitgliedstaaten zur Umsetzung von grenzüberschreitenden Projekten, angemessene Strommarktregeln sowie eine verbesserte und effiziente EU-Finanzierung umfassen.

„Gemeinsame und hybride Offshore-Windprojekte werden voraussichtlich eine wesentliche Rolle bei der Erreichung der Energie- und Klimaziele bis 2050 spielen“, betonte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier noch während des  Treffens.  Der potenzielle europäische Beitrag von Offshore-Windenergie bis 2050 beläuft sich auf mehr als das Zehnfache der aktuellen installierten Leistung von 22 GW. Dafür müsste die jährliche Zuwachsrate der installierten Leistung von derzeit 3 GW in den kommenden Jahren beträchtlich erhöht werden.

Zwar erklärte EU-Kommissarin Kadri Simson ebenfalls während des Treffens: „Das heutige Treffen ist der European Green Deal in Aktion“,  und weiter meinte : . „Nur mit einer engeren grenzüberschreitenden Zusammenarbeit unter anderem zwischen den Nordsee-Anrainerstaaten wird es uns gelingen, die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in ausreichendem Umfang zu erhöhen und Europa zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen.“

Doch: „Es gibt … Hindernisse auf dem Weg zur Umsetzung gemeinsamer und hybrider Projekte. Dazu zählen unterschiedliche Bestimmungen der Länder zur Nutzung des Meeresbodens, ein großer Koordinierungsaufwand für die Umsetzung gemeinsamer und hybrider Projekte, eine möglicherweise unausgewogene Verteilung von Kosten und Nutzen auf die beteiligten Mitgliedstaaten sowie rivalisierende Interessen hinsichtlich der Nutzung knapper Offshore-Flächen für Infrastruktur für Offshore-Windenergie einerseits und Handel zwischen den Ländern andererseits.“ Wir berichten die nächsten Tage weiter über die Probleme…