Je mehr Studien zu Mikroplastik erscheinen, desto beunruhigender werden die Nachrichten“, erklärte Bettina Hoffmann, Sprecherin der  Grünen-Fraktion im Bundestag für Umweltpolitik und Umweltgesundheit bereits am vergangenen Mittwoch, 19. August, also einen Tag bevor  in Berlin Bundesumweltministerin Svenja Schulze und VKU-Präsident Michael Ebling des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), am Folgetag, Donnerstag, 20. August eine Studie des Verbandes kommunaler Unternehmen präsentierten.  Damit werden erstmals Mengen und Kosten des Litterings für deutsche Kommunen dargestellt.
".Überfällig ist ein generelles Verbot von Mikroplastik ...." ; Bettina Hoffmann MdB Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Gruenen
“.Überfällig ist ein generelles Verbot von Mikroplastik ….” ; Bettina Hoffmann MdB
Bundestagsfraktion Buendnis 90/Die Gruenen
Bettina Hoffmann bezog sich bei ihrer Aussage auf verschiedene andere, internationale Studien zum Thema.  Zum Beispiel auf die vom National Oceanography Centre in Southampton. Die  darin aufgeführte „…Zahl von 17 bis 47 Millionen Tonnen Mikroplastik im Atlantik allein durch die drei häufigsten Plastikarten übertrifft alle bisherigen Schätzungen“, entrüstete sich Bettina Hoffmann. Und sie bezieht sich auch   eine zweite Studie die „…der University of Queensland in Australien die verdeutlicht: Mikroplastik aus dem Meer endet am Ende wieder im Bauch von uns Menschen. In Meeresfrüchten wie Tintenfisch, Garnelen und Sardinen wurden erhebliche Mengen Mikroplastik nachgewiesen. Besonders bedenklich ist, dass selbst bei ausgenommenen Sardinen die Menge an nachgewiesenem Mikroplastik bis zu 30 Milligramm betrug, was in etwa dem Gewicht eines Reiskorns entspricht“, so Hoffmann.

Auch wenn weiterhin konkrete Gesundheitsgefahren von Mikro- und Nanoplastik für den Menschen nicht nachgewiesen seien : Im Sinne des Vorsorgeprinzips müsse die Bundesregierung jetzt wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Eintrag von Mikro- und Nanoplastik auf allen Eintragspfaden zu stoppen, fordert die Grünen-Politikerin.  Um mehr darüber zu erfahren, „…wie gefährlich Mikro- und Nanoplastik für unsere Gesundheit ist, braucht es viel mehr Forschung in diesem Bereich“, erklärte Hoffmann.

Und dann bilanziert sie: Deutschland ist weiterhin das europäische Schlusslicht in Sachen Müllvermeidung. Wo viel Müll anfällt, kann auch viel Müll in die Umwelt gelangen. Wir erwarten deshalb von der Bundesregierung nach wie vor einen umfassenden Vorschlag zur Reduzierung von Plastikabfällen.

Überfällig ist ein generelles Verbot von Mikroplastik in allen Kosmetikprodukten sowie in Wasch- und Reinigungsmitteln. Das muss auch für flüssiges oder gelartiges Mikroplastik gelten, das beispielsweise in Cremes, Lippenstiften oder Haarspray eingesetzt wird.“