Wie beurteilt denn der BEE die Lage, wenn NRW doch 90 Prozent des Wasserstoffbedarfs bis 2050 importieren muss, hatten wir am Montag, 16. November, den Verband angefragt und auf unseren Bericht  zu hingewiesen. (s. unten) Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat uns geantwortet:

Hierzu müssen dringend Anreize gesetzt werden“,   ;  Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende
„Hierzu müssen dringend Anreize gesetzt werden…“ ; Simone Peter: BEE-Präsidentin, zuvor Grünen-Vorsitzende

Der Aufbau heimischer  Erzeugungskapazitäten  für grünen Wasserstoff  sollte oberste Priorität haben , betonte noch mal der  BEE auf Anfrage von Umwelt- und Energie-Report.

„Hierzu müssen dringend Anreize gesetzt werden, die den Aufbau und Betrieb von Elektrolyseuren in Deutschland auch für mittelständische Unternehmen und Bürgerenergiegemeinschaften rentabel machen“, so der BEE. Und weiter heißt es in der Stellungnahme: „Die Bundesregierung darf sich deshalb nicht darauf verlassen, große Mengen Wasserstoffs aufwendig und mit vielen Unsicherheiten behaftet aus dem Ausland zu beziehen. Stattdessen gilt es, sich darauf zu konzentrieren, einen möglichst großen Anteil der Wasserstoffnachfrage aus heimischen Quellen zu decken.“

Zu Nachhaltigkeitsstandards heißt es beim BEE: „… sie  müssen darüber hinaus gewährleisten, dass die Produktion von Wasserstoff und seinen Folgeprodukten die gewünschten positiven Effekte zeitigen kann ohne negative Auswirkungen mit sich zu bringen.“

Der BEE fordert, dass  insbesondere sichergestellt werden muss, dass bei der Produktion von Wasserstoff und seinen Folgeprodukten die notwendigen sozialen und ökologischen Anforderungen erfüllt werden. Die Anforderungen müssen sich auf alle Schritte des Produktionsprozesses beziehen.“

Zur Nutzung von Wasser betont der BEE in seiner Stellungnahme gegenüwer Umwelt- und Energie-Report: : „Über den Strom- und CO2-Bezug hinaus, muss, insbesondere beim Import von grünem Wasserstoff aus Ländern der deutschen Entwicklungszusammenarbeit, gewährleistet werden, dass es entlang der Wasserstoffwertschöpfungskette nicht zu negativen Umweltauswirkungen kommt. Dies betrifft insbesondere die Nutzung von Wasser im Rahmen des Elektrolyseprozesses, die in den oft trockenen Herkunftsländern die Trinkwasserversorgung vor Ort nicht beeinträchtigen darf.“

Zu unserem Bericht: NRW-Wirtschaftsminister A. Pinkwart fordert zwar die  Voraussetzungen zu schaffen für einen breiten Wasserstoff-Roll-Out. Und:  NRW Umweltministerin Ursula  Heinen -Esser  fordert im Vorfeld eines neuen Landeswassergesetzes: Keinen Kompromiss bei der Trinkwasserversorgung und stellt sich gegen Wasserverschwendung. Wie passt beides zusammen? Wir haben beide  Ministerien getrennt befragt und zu unserer Überraschung dann eine von  beiden abgestimmte Antwort erhalten:

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht:

Muss NRW 90 Prozent des Wasserstoffbedarfs bis 2050 importieren?