„Wenn wir unseren Kindern und Enkeln einen lebenswerten Planeten erhalten wollen, müssen wir unsere Energieversorgung auf neue Säulen stellen. Grüner Wasserstoff, der mithilfe erneuerbarer Energien hergestellt wird, ist dafür eine Schlüsseltechnologie“, erklärte am vergangenen Donnerstag, 20. Mai, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek bei der Präsentation des „Potenzialatlas Grüner Wasserstoff”. Den  stellte sie gemeinsam  mit dem Innovationsbeauftragten  der Bundesregierung „Grüner Wasserstoff“, Stefan Kaufmann, vor.

"... viele Länder Afrikas verfügten über sehr gute Voraussetzungen für die Herstellung von Grünem Wasserstoff. ..."; Anja Karliczek
“… viele Länder Afrikas verfügten über sehr gute Voraussetzungen für die Herstellung von Grünem Wasserstoff. …”; Anja Karliczek

Mit dem Potenzialatlas werden  Möglichkeiten für die Erzeugung und den Export von Grünem Wasserstoff im westlichen und südlichen Afrika analysiert.

Anja Karliczek erläuterte dazu viele Länder Afrikas verfügten über sehr gute Voraussetzungen für die Herstellung von Grünem Wasserstoff. „Wir möchten mit ihnen eine Kooperation beginnen. Dafür haben wir im Potenzialatlas Grüner Wasserstoff untersucht, welche Länder sich dafür am besten eignen“, führte die Ministerin weiter aus und bilanzierte sogleich das Ergebnis sei beachtlich: Westafrika hat demnach ein Erzeugungs-Potenzial von bis zu 165.000 Terawattstunden grünen Wasserstoffs pro Jahr. Das ist etwa das 1500-fache des für 2030 in der Nationalen Wasserstoffstrategie angenommenen Wasserstoffbedarfs Deutschlands. Oder anders gesagt: Die Energie reicht laut der Ministerin schon heute aus, um den Strombedarf Deutschlands 300 Mal zu decken!

Und aus Sicht ihres Hauses bietet Grüner Wasserstoff eine echte Chance, in Afrika eine Entwicklung in Gang zu setzen, die durch die afrikanischen Staaten selbst getrieben wird. Die Region könne dann zum globalen „Powerhouse“ werden – dank Grünem Wasserstoff. Aber importiert werden soll von dort der Wasserstoff erst, betonte Anja Karliczek ausdrücklich, wenn der lokale Markt gedeckt ist.

Eine Partnerschaft zwischen Afrika und Deutschland bedeutet daher eine Win-Win-Situation: Afrika

" Wasserstoff-Powerhouse Afrika .....?bild sascha Hilgers bmub
” Wasserstoff-Powerhouse Afrika …..? bild sascha Hilgers bmub

kann sich selbst mit Energie versorgen und vom Wasserstoff-Export profitieren. Deutschland deckt seinen Bedarf an Grünem Wasserstoff und profitiert wirtschaftlich vom Technologie-Export“, ist die Vorstellung der Ministerin.

„Wir denken das Thema Wasserstoff groß, grün und global – mit allem, was dazu gehört“, erklärt ergänzend Stefan Kaufmann MdB, Innovationsbeauftragter „Grüner Wasserstoff“. Umwelt- und Energie-Report hat vor einiger Zeit mit Kaufmann bereits ein grundlegendes Interview zum Thema geführt, s. unten.   Kaufmann betont zugleich, noch in diesem Jahr  wolle man erste Pilot-Projekte in Afrika starten. „Dabei binden wir Unternehmen und Investoren von vornherein ein. Schon im Juni führen wir einen Industrie-Workshop in Deutschland durch. Noch dieses Jahr soll zudem ein Grüner Wasserstoff-Gipfel in Togo ausgerichtet werden“, bestätigt der Innovationsbeauftragte und verweist somit auf ein massives, konkretes Programm mit Afrika .

" ...Wir denken das Thema Wasserstoff groß, grün und global ...!" Stefan Kaufmann
” …Wir denken das Thema Wasserstoff groß, grün und global …!” Stefan Kaufmann

Das  Fachpersonal direkt vor Ort soll dazu ausgebildet werden, erklärt Kaufmann und verweist darauf , dass gemeinsam mit dem westafrikanischen Klimakompetenzzentrum WASCAL ein Graduiertenschulprogramm ins Leben gerufen wurde, „…mit dem wir die Fachleute von morgen ausbilden!“ Und er jubelt fast: „ Das Stipendienprogramm ist auf eine unglaubliche Resonanz gestoßen. Der erste von zunächst drei geplanten Durchgängen wird noch dieses Jahr starten!“ Lesen Sie dazu auch unser : Interview mit dem“Innovationsbeauftragten Grüner Wasserstoff“