Mit ihrem  neuen Bericht über die Bilanzierung von Ökosystemen, den die EU-Kommission hat am vergangenen Freitag, 25. Juni veröffentlicht hat , zeigt die Kommission auf, welche Leistungen Wälder, Flüsse, Grasland, Feuchtgebiete und andere Ökosysteme für das Funktionieren gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Mechanismen in der EU erbringen. So lautet jedenfalls die Ankündigung des Berichts.

".....der erste Kontinent der Welt ist, der über Veränderungen von Ökosystemen und deren Leistungen berichtet.  .  ...“ ,Virginijus Sinkevičius
“…..der erste Kontinent der Welt , der über Veränderungen von Ökosystemen und deren Leistungen berichtet. .  …“ ,Virginijus Sinkevičius

Demnach soll er auch  insbesondere das Potential der Wiederherstellung geschädigter Ökosysteme verdeutlichen. Sie können, so die Kommission in der Ankündigung des Berichts weiter,  den Beitrag der Natur zur Wirtschaft und Gesellschaft innerhalb der EU verdoppeln.

EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius fand passende Worte für den Hintergrund des Berichts, hier einige davon: „Eine gesunde, blühende und widerstandsfähige Natur ist der Kern unserer Lebensqualität, einer florierenden Wirtschaft und einer widerstandsfähigen Gesellschaft. Die Natur liefert unsere Nahrung, filtert unsere Luft und unser Wasser, reguliert unser Klima und schützt uns vor Hitzewellen und Überschwemmungen. Der Verlust dieser essenziellen Leistungen würde zu einer noch nie dagewesenen Bedrohung für unsere Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft führen!

Konkret verwies der Umweltkommissar darauf, dass dieser Bericht  ein wichtiges Instrument für eine zukunftssichere Politikgestaltung sei mit dem es möglich würde besser informierte Entscheidungen und politische Maßnahmen im Rahmen des europäischen Green Deals zu treffen, die den Menschen, dem Planeten und der Wirtschaft zugutekommen.“

Virginijus Sinkevičius wies aber auch auf einen sehr wunden Punkt hin: Trotz der entscheidenden Rolle von Ökosystemen gebe es derzeit keine etablierte und regelmäßige Messung des Zustands von Ökosystemen oder der Menge der von ihnen erbrachten Leistungen. Die Studie, die durch das

"...ein wichtiges Instrument für eine zukunftssichere Politikgestaltung....!"
“…ein wichtiges Instrument für eine zukunftssichere Politikgestaltung….!”

EU-Projekt INCA finanziert und von der Generaldirektion Umwelt, dem europäischen Statistikamt ESTAT, dem Joint Research Centre und der Europäischen Umweltagentur geleitet wird, zielt darauf ab, dieses Problem durch ein integriertes EU-System von Ökosystemkonten zu lösen. Es ermöglicht Wissenschaftlern, Statistikern und politischen Entscheidungsträgern zu erfahren, wie Ökosysteme und ihre Leistungen unsere Gesellschaft unterstützen, welche Veränderungen in der EU in den letzten Jahrzehnten stattgefunden haben und wie all dies in einer standardisierten und vergleichbaren Weise gemessen werden kann.

Die Kommission will in Anbetracht der erkannten Defizite die Überarbeitung der Verordnung über die Europäischen Umweltökonomischen Gesamtrechnungen (EEEA)  vorschlagen, um ihren Geltungsbereich um ein neues Modul zur Bilanzierung von Naturkapital zu erweitern. Die EU könnte dann zum globalen Vorreiter werden, da sie der erste Kontinent der Welt ist, der über Veränderungen von Ökosystemen und deren Leistungen berichtet