Cyber-Angriffe führen zu schwerwiegenden IT-Ausfällen in Kommunen, Krankenhäusern und Unternehmen, stellte am vergangenen Freitag, 21. Oktober, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI)  in einem eigentlich nicht überraschenden Statement fest,

Seehofers Chuzpe: „... Wir haben die letzten Jahre deshalb genutzt, um die Cyber-Sicherheit in unserem Land massiv zu stärken. "......"; Bundesinnenminister, für Bau und Heimat Horst Seehofer, bild steffen kugler
Seehofers Chuzpe: „… Wir haben die letzten Jahre deshalb genutzt, um die Cyber-Sicherheit in unserem Land massiv zu stärken ……!”  bild steffen kugler

Das BSI bestätigte zwar auch, die Cyber-Angriffe verursachten zum Teil erhebliche wirtschaftliche Schäden und bedrohten existenzgefährdend Produktionsprozesse, Dienstleistungsangebote und Kunden. Das BSI unterließ es aber darauf hinzuweisen welche Schäden entstehen können, sollten Atommeiler oder auch große Energieanlagen angegriffen und stark beschädigt werden. Umwelt- und Energie-Report hat über diese realen Gefahren immer wieder berichtet, s. unten. Das Amt beschrieb schon was öffentlich vorgestellt wurde als die  zentralen Feststellungen des Berichts zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021, der am Freitag  von Bundesinnenminister Horst Seehofer und dem Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, vorgestellt wurde.

Die beiden , Seehofer und Schönbohm, wiesen allerdings deutlich darauf hin, der neue Lagebericht mache deutlich: „Die erfolgreiche Digitalisierung ist auf Grund der zunehmenden Vernetzung, einer Vielzahl gravierender Schwachstellen in IT-Produkten sowie der Weiterentwicklung und Professionalisierung von Angriffsmethoden zunehmend gefährdet !“

Seehofer bestätigte dann auch ausdrücklich : „Die Gefährdungslage im Cyber-Raum ist hoch. Wir müssen davon ausgehen, dass dies dauerhaft so bleibt oder sogar zunehmen wird“ Und dann hatte der Noch-Bundesinnenminister doch tatsächlich noch die Chuzpe auf die eigenen „Leistungen“ zu verweisen: „Wir haben die letzten Jahre deshalb genutzt, um die Cyber-Sicherheit in unserem Land massiv zu stärken. Wir haben das BSI mit über 700 neuen Stellen in dieser Legislaturperiode fast verdoppelt. Mit seiner Arbeit sorgt das BSI dafür, dass die IT-Sicherheit ein Wettbewerbsvorteil für Deutschland wird.“

BSI-Präsident Arne Schönbohm ergänzte dennoch ganz deutlich: „Im Bereich der Informationssicherheit haben wir – zumindest in Teilbereichen – Alarmstufe Rot. Der neue Lagebericht des BSI zeigt deutlich wie nie: Informationssicherheit ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Digitalisierung.“

Am Beispiel von erfolgreichen Ransomware-Angriffen wird deutlich, wie extrem sich mangelnde

„Im Bereich der Informationssicherheit haben wir – zumindest in Teilbereichen – Alarmstufe Rot...!", BSI-Chef Arne Schönbohm
„Im Bereich der Informationssicherheit haben wir – zumindest in Teilbereichen – Alarmstufe Rot…!”, BSI-Chef Arne Schönbohm

Informationssicherheit auswirken kann: So musste sich ein Krankenhaus für 13 Tage von der Notfallversorgung abmelden. Immer öfter sind auch ganze Lieferketten von derartigen Angriffen beeinträchtigt, mit Folgen nicht nur für die Opfer, sondern auch für deren Kunden oder für andere unbeteiligte Dritte.

Das BSI beobachtet zudem die Weiterentwicklung von kriminellen Methoden. Im Februar 2021 hat das BSI den höchsten jemals gemessenen Wert an neuen Schadprogramm-Varianten notiert. Pro Tag kamen durchschnittlich 553.000 neue Varianten hinzu. Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 144 Millionen neue Schadprogramm-Varianten gezählt, ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als Konsequenz aus der Bedrohungslage fordert das BSI, der Informationssicherheit einen höheren Stellenwert beizumessen. Im Rahmen von Digitalisierungsprojekten sollte die Cyber-Sicherheit fest verankert werden sowie die gesamte Lieferkette umfassen.

Lesen Sie dazu auch unsere Berichte: Cyberangriffe auf Stromnetze… Bis es mal richtig knallt…!!!“

und auch: Cyberangriffe auf Öl und Gas … und auf Präsidenten

und weiter: BSI: Cyberangriffe auf Regierung und Stromnetze