Die Umstellung auf eine klimafreundliche Kühlung und Klimatisierung birgt enorme Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen berichtete am vergangenen Montag, 11. April, das Umweltbundesamt (UBA).

"... enorme Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen..!" Dirk Messner, bild uba
“… enorme Einsparpotenziale bei den Treibhausgasemissionen..!” Dirk Messner, bild uba

Zugleich bestätigte die UBA in ihrem Statement  für viele Unternehmen sei  der Umstieg auf natürliche Kältemittel jedoch eine große Herausforderung. Die neue Initiative „Klimafreundlich Kühlen und Klimatisieren mit natürlichen Kältemitteln“ bringe jetzt aber Branchenakteure zusammen, um so die Nachfrage nach energieeffizienten, klimafreundlichen Anlagen zur Kühlung und Klimatisierung zu steigern. Durch eine übergreifende Vernetzung und vielfältige Informationsangebote sollen künftig Anlagenbetreiber*innen in ihrer Entscheidung hin zu natürlichen Kältemitteln aktiv unterstützt werden.

Kühlen und klimatisieren sind ja  in vielen Bereichen wie dem Lebensmittelhandel unverzichtbar. Doch: „Synthetische Kältemittel und veraltete Anlagen verursachen allerdings erhebliche Treibhausgasemissionen – allein acht Millionen Tonnen CO 2 -Äquivalente im Jahr 2020“, erklärte  UBA-Präsident Dirk Messner. und verwies darauf, dass Für eine klimafreundliche Kühlung und Klimatisierung natürliche Kältemittel wie Kohlendioxid, Ammoniak, Kohlenwasserstoffe, Luft und Wasser praktikable Alternativen bieten. Ihr verstärkter Einsatz in Kombination mit energieeffizienten Anlagen könne  einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz  leisten

Überraschend?!: Der Kältesektor spielt bei der Senkung von THG-Emissionen eine wichtige Rolle. Beispielsweise werden – laut UBA- im Lebensmittelhandel durchschnittlich 50 Prozent der verbrauchten Energie für Kühlung und weitere 20 Prozent für Klimatisierung verwendet.

Fazit von Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE): „Umso wichtiger sind gemeinsame Initiativen wie diese, um die nationalen und internationalen Klimaziele zu erreichen.“

Dabei ist die Wahl des Kältemittels in Kühl- und Klimatisierungsgeräten für die Klimabelastung hoch relevant. Neben natürlichen Kältemitteln wie Kohlenwasserstoffen, Ammoniak und Kohlendioxid, werden in über 90 Prozent der bestehenden Kälteanlagen noch immer klimaschädliche Kältemittel mit hohem Treibhauspotenzial und teilweise ungeklärten langfristigen Umweltauswirkungen eingesetzt.

„Geräte, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und natürliche Kältemittel verwenden, ermöglichen klimaneutrales und umweltverträgliches Kühlen und Heizen“,  betont Dietram Oppelt, Vorstand von Refrigerants Naturally! e.V. Und er fordert kategorisch: „Wir dürfen bei der Umstellung auf natürliche Kältemittel keine Zeit verlieren. Ein kontinuierlicher Austausch zwischen allen Akteuren ist wichtig, um neueste Erkenntnisse und technische Lösungen bestmöglich umzusetzen.“

Die Initiative stellt Anlagenbetreiber*Innen und Fachunternehmen gezielt Information zu gesetzlichen Regelungen, Grundlagen klimafreundlicher Kühlung, Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten und staatlichen Förderprogrammen zur Verfügung. Auch eigene Online-Kurse und technische Fachbeiträge zu den relevanten Themen sind Teil des Portfolios. Der Fokus liegt dabei auf dem Lebensmitteleinzelhandel. Zukünftig sollen aber auch andere Bereiche wie die Lebensmittelverarbeitung und Industrie adressiert werden.

In einem Webinar am 26. April 2022 (9:00-10:00 Uhr) stellen die Initiator*innen ihr vielfältiges Informationsangebot vor.