Sultan Al Jaber, Minister für Industrie und Hochtechnologie der Vereinigten Arabischen Emirate und Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck haben gestern Dienstag, 10. Mai, im bilateralen Gespräch die Fragen einer vertieften Energiezusammenarbeit, vor allem beim Thema Wasserstoff, erörtert. Der Besuch von  Al Jaber in Berlin folgte auf den Besuch von Minister Habeck am 21. März des Jahres in Abu Dhabi.

".. .Schon in Kürze wird es einen hohen Bedarf an grünen Wasserstoff geben ..!" Robert Habeck bild andreas mertens bmwk
“.. .Schon in Kürze wird es einen hohen Bedarf an grünen Wasserstoff geben ..!” Robert Habeck bild andreas mertens bmwk

In einem gemeinsamen Round-Table-Gespräch mit deutschen Wirtschaftsvertretern wurden dabei auch die nächsten Schritte zum Ausbau der Wasserstoffproduktion und des Wasserstoffhandels diskutiert. Gemeinsames Ziel soll sein, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen.

Robert Habeck betonte in dem Zusammenhang noch mal Deutschland arbeite hart daran, den Hochlauf von grünen Wasserstoff zu beschleunigen und die dafür notwendige Infrastruktur auszubauen. Denn schon in Kürze werde es einen hohen Bedarf an grünen Wasserstoff geben  und neben der Produktion in Deutschland auch Importe benötigen.

Während des jüngsten VAE-Besuchs von Minister Habeck im März des Jahres wurden mehrere Kooperationsabkommen zur Umsetzung einer gemeinsamen Wasserstoffwirtschaft zwischen beiden Ländern abgeschlossen. Umwelt- und Energie-Report hatte ausführlich berichtet, s. unten. Diese Projekte wurden gestzern auch erörtert und weiter vertieft. So unterzeichnete am 21. März 2022 das emiratische Öl- und Gasunternehmen ADNOC mit den deutschen Unternehmen Hydrogenious und Uniper ein Abkommen zum Aufbau eine Lieferkette für grünen Wasserstoff zwischen Abu Dhabi und Wilhelmshaven. Erste Lieferungen von grünem Wasserstoff werden  – so Habeck – für 2025 erwartet. Weitere Abkommen wurden im März  auch zur Erprobung einer Transportkette für blauen Ammoniak abgeschlossen, bei dessen Herstellung aus Erdgas das entstehende CO2 abgeschieden wird. Die erste Ammoniak-Testladung aus den VAE wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022 im

"...mehrere Kooperationsabkommen zur Umsetzung einer gemeinsamen Wasserstoffwirtschaf abgeschlossen ...!!!" Sultan-Al- Jaber, bild wae
“…mehrere Kooperationsabkommen zur Umsetzung einer gemeinsamen Wasserstoffwirtschaf abgeschlossen …!!!” Sultan-Al- Jaber, bild wae

Hamburger Hafen eintreffen, kündigte Habeck in einem gesonderten Statement an.  Das emiratische Ministerium für Energie und Infrastruktur (MOEI) will zudem mit der deutschen Fraunhofer Gesellschaft bei der Erarbeitung der emiratischen Wasserstoffstrategie zusammenarbeiten.

Die Energiepartnerschaft ist eine Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Ministeriums für Energie und Infrastruktur der VAE, die von Guidehouse und der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer (AHK) unterstützt wird. Unter dem Schirm der Energiepartnerschaft wurde die Bilaterale Task Force für Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe eingerichtet, deren Arbeitsgruppen am 14. März 2022 erstmalig zusammenkamen. Die Wasserstoff Task Force stärkt die Zusammenarbeit deutscher und emiratischer Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Politik zur Unterstützung gemeinsamer klimafreundlicher Energieprojekte und zur Erreichung der Ziele des Pariser Abkommens.

Deutsche Unternehmen sind darüber hinaus aktiv an verschiedenen Wasserstoffprojekten in den VAE beteiligt. Im Rahmen ihrer Diversifizierungsstrategie verfolgen die VAE ebenfalls den Ausbau von erneuerbaren Energien und Wasserstoff. Bis 2050 sind Investitionen in Höhe von umgerechnet 148 Milliarden Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien angekündigt. Für das Jahr 2030 streben die VAE an, einen Anteil von 25% am globalen Markt für grünen und blauen Wasserstoff zu erreichen. Deutschland gilt neben Japan und Südkorea als Hauptabsatzmarkt. Die VAE verfolgen ein Net-Zero Ziel für Klimaneutralität bis 2050 und sind Ausrichter der 28. UN-Klimakonferenz im Jahr 2023. Deutschland unterstützt die Vorbereitungen im Rahmen der Emiratisch-Deutschen Energiepartnerschaft.

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