„Auf einer Länge von rund 6000 Kilometern gibt es in NRW an 438 Gewässern ein signifikantes Hochwasserrisiko“, verkündete am vergangenen Dienstag, 14. Februar, NRW-Umweltminister Oliver Krischer.

"In NRW: "...gibt es an 438 Gewässern ein signifikantes Hochwasserrisiko!“ ...!" Oliver Krischer (Grüne) bild nrw Michael Gottschalk
“In NRW: …gibt es an 438 Gewässern ein signifikantes Hochwasserrisiko!“ …!” Oliver Krischer (Grüne) bild nrw Michael Gottschalk

Doch der Minister  sieht die Landesregierung beim Ausbau der Hochwasservorsorge und des Hochwasserschutzes im Plan. Insbesondere bei der Umsetzung des 10 Punkte-Arbeitsplans konnten nach seiner Darstellung mit dem Nachtragshaushalt 2022 weitere konkrete Maßnahmen finanziell unterfüttert werden. So seien mit dem Haushalt 31 weitere Stellen allein für das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) eingerichtet worden.

Diese Stellen würden vor allem für die Hochwasservorhersage und dem Hochwasserinformationsdienst eingesetzt. „Hochwasserschutz beginnt schon bei der Vorhersage“, konstatierte der Minister und bestätigte: „Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hat uns dies eindrücklich vor Augen geführt !“ Das ist wohl war, die Vorhersagen kamen vielfach viel zu spät oder gar nicht. Es hätten mit entsprechenden  verlässlichen Vorhersagen zwar auch viele Menschenleben gerettet werden können, aber Häuser, Wohnungen und Arbeitsstätten blieben auch , wenn zuvor nicht mehr passiert, ungeschützt.

Krischer verkündet nun: „Unser Ziel ist es, das bestehende Pegelmessnetz auszubauen und zu optimieren. Ein modernes, ausfallsicheres Pegelmessnetz mit einer ausreichenden Anzahl von Messstellen auch an den mittleren und kleineren Gewässern Nordrhein-Westfalens ist dabei einer der wichtigsten Bausteine für eine frühzeitige Hochwasserinformation und verbesserte Hochwasservorhersage. Hierdurch soll die Bevölkerung zusammen mit anderen Maßnahmen besser und frühzeitiger vor Hochwasserereignissen geschützt und informiert werden.“ Daher sei auch die schnelle Instandsetzung der zerstörten Pegel nach dem Hochwasser im Juli 2021 ein wichtiger Schritt gewesen.

Nach der Umsetzung des ersten Zyklus‘ der EU-Hochwassermanagement-Richtlinie wurden 2013 Hochwassergefahren- und Hochwasserrisikokarten für die so genannten Risikogewässer in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Im Dezember 2019 erfolgte eine Aktualisierung. Demnach wurde in Nordrhein-Westfalen auf einer Länge von rund 6000 Kilometern an 438 Gewässern ein signifikantes Hochwasserrisiko festgestellt, heißt es im Krischer- Statement dazu.  „Als Reaktion auf die Hochwasserkatastrophe im vorigen Jahr werden wir uns aber alle Aspekte des Hochwasserschutzes noch einmal vornehmen. Dazu gehört auch die Frage, ob die Kulisse der Gewässer mit einem signifikanten Hochwasserrisiko erweitert werden muss, aber auch ob und in welcher räumlichen Ausdehnung Überschwemmungsgebiete neu festgelegt werden müssen“, kündigte Minister Krischer an.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) betreibt insgesamt 293 Pegel an den Gewässern in Nordrhein-Westfalen, von denen 84 mit den Bezirksregierungen abgestimmte Hochwassermeldepegel sind. Diese werden um 15 weitere Hochwassermeldepegel ergänzt, die etwa von Wasserverbänden oder dem Bund betrieben werden. Während der Hochwasserkatastrophe im Sommer 2021 wurden in Nordrhein-Westfalen auch 21 gewässerkundliche Pegel und 16 Hochwassermeldepegel zerstört. Krischer betont nun: „Alle Hochwassermeldepegel sind wieder in einen für die Hochwasserwarnung geeigneten Zustand versetzt worden!“ Mittelfristig sollen diese Pegelstandorte hochwasser- und klimaresilient ausgebaut werden. Zudem soll das Pegelnetz insgesamt quantitativ ausgebaut werden.