Wasserstoff kann vielfältig eingesetzt und saisonal gespeichert werden, das Stromnetz entlasten, und einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität leisten“, erklärte  Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen  (VKU), am Montag in Berlin anlässlich der Veröffentlichung eines VKU-Positionspapiers zu Wasserstoff. Übermorgen , Freitag ,12. Mai, befasst

„Wasserstoff kann vielfältig eingesetzt und saisonal gespeichert werden..!"Ingbert Liebing, bild cdu sh
Wasserstoff kann vielfältig eingesetzt und saisonal gespeichert werden..!”Ingbert Liebing, bild cdu sh

sich nun  der Bundesrat mit dem Regierungsentwurf zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) und da verweist der VKU in seinem aktuellen Statement vom vergangenen Montag, 08. Mai, noch mal auf die mahnenden Worte von Liebing und konstatiert , quasi auch  für den Bundesrat: Für eine effiziente Energie- und Wärmewende, die Motivation für den Regierungsentwurf ist, ist Wasserstoff nach Angaben des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) unverzichtbar.

Wasserstoff, Biomethan und synthetisches Erdgas seien wichtige Bestandteile eines klimaneutralen Energiesystems, so Liebing nun erneut im Statement von Montag. . Auch nach 2045 würden gasförmige Energieträger benötigt werden, so seine Prognose. Die begründet er insbesondere mit dem Bedarf von Industrie, Gewerbe und Mittelstand: 99 Prozent der Industrie- und Gewerbekunden beziehen Gas über die Verteilnetze, darunter 1,8 Millionen Betriebe aller Größen mit mehreren Millionen Arbeitsplätzen.

Die im deutschen Gasnetz verbauten Materialien wie Stahl oder Kunststoff gelten für den Transport und die Verteilung von Wasserstoff als geeignet. „Durch den schrittweisen und bedarfsorientieren Umbau kann das bestehende Gasnetz für klimaneutrale Energieträger, wie Wasserstoff und grüne Gase, genutzt werden“, erklärt Liebing.  Der VKU fordert anlässlich  der heftigen Debatten  zur Wärmewende erneut  tatsächliche und rechtsverbindliche Technologieoffenheit.

Kommunale Wärmeplanung sei das optimale Instrument um unter Berücksichtigung aller Gegebenheiten vor Ort, so Liebing , die effizientesten und sinnvollsten Technologien zur Versorgung mit Wärme zu identifizieren. Im Gebäudeenergiegesetz seien die Hürden allerdings so hoch, dass sie die Umstellung auf Wasserstoff und grüne Gase in der Praxis verhindern werden. „Das kann sich Deutschland nicht leisten“, mahnt Liebing.

Aus Sicht von Liebing übersteigt „ … in allen relevanten Szenarien bis zum Jahr 2045  der prognostizierte H2-Speicherbedarf das theoretische Umstellungspotenzial, so dass neben der Transformation bestehender auch der Aufbau neuer Wasserstoff-Speicherkapazitäten erforderlich ist!“

Regelungen, die Wasserstoff für Anwendungen im Wärmemarkt faktisch ausschließen, seien schon allein deswegen problematisch, weil Wärmepumpen nicht ausreichen würden, um den Gebäudebestand gesichert zu dekarbonisieren. Die Schwierigkeiten sind vielfältig und reichen vom Fachkräfte- und Gerätemangel über den erforderlichen Ausbaubedarf der Stromnetze bis hin zum Zustand des Gebäudebestands und der niedrigen Sanierungsquote. Die Schwierigkeiten würden sich zeitnah nicht

„...Allein mit der Wärmepumpentechnologie und dem Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze wird die Politik der Vielfalt der Anforderungen des Wärmemarktes vor Ort nicht gerecht...."  Ingbert Liebing,  foto vku
„…Allein mit der Wärmepumpentechnologie und dem Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze wird die Politik der Vielfalt der Anforderungen des Wärmemarktes vor Ort nicht gerecht….” Ingbert Liebing, foto vku

lösen lassen.

Allein mit der Wärmepumpentechnologie und dem Ausbau der Nah- und Fernwärmenetze werde die Politik der Vielfalt der Anforderungen des Wärmemarktes vor Ort nicht gerecht. „Eine technologieoffene kommunale Wärmeplanung darf auch Wasserstoff in der Wärmeversorgung nicht grundsätzlich ausschließen“, mahnt der VKU. Das gelte in technischer, baulicher, sozialer und finanzieller Hinsicht.

Aufgrund langer Planungs- und Umsetzungshorizonte sei eine frühzeitige Weichenstellung elementar. „Das Elektrolyseziel von zehn Gigawatt bis 2030 muss zügig realisiert werden“, fordert Liebing.

Notwendig sei ein Starterprogramm, um dieses Ziel erreichen zu können. Dies müsse Hand in Hand gehen mit einer effektiven Importstrategie und Partnerschaften mit Ländern, die eine großes Potenzial für die Erzeugung grünen Wasserstoffs aufweisen.

Der Aufbau der Wasserstoffinfrastruktur müsse gemeinsam von Staat, Unternehmen und Bevölkerung gestaltet werden. Mit den richtigen Rahmenbedingungen würde über den Wärmemarkt eine verlässliche Nachfrage nach grünem Wasserstoff entstehen, die den erwarteten Markthochlauf unterstützt.