Die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) haben ihren aktuellen Planungsstand für das künftige überregionale Wasserstoff-Kernnetz an das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium (BMWK) und die Bundesnetzagentur übergeben. Das BMWK, das am gestrigen Mittwoch, 12. Juli, diesen neuen Tatbestand bekannt gegeben hat, konstatiert : „Damit ist ein erster wichtiger Schritt für die Planung des Wasserstoffnetzes in Deutschland getan. Wasserstoff ist zentral, um wichtige Industriezweige auf dem Weg zur Klimaneutralität zu dekarbonisieren. Daher muss auch die notwendige Infrastruktur von Anfang an mitgedacht werden!“

 „Damit ist ein erster wichtiger Schritt für die Planung des Wasserstoffnetzes in Deutschland getan....  ; bild bmwi
„Damit ist ein erster wichtiger Schritt für die Planung des Wasserstoffnetzes in Deutschland getan…. ; bild bmwi

Das BMWK verwies  in seinem aktuellen Statement weiter dazu „…Ziel der Bundesregierung ist ein schneller und kosteneffizienter Aufbau der Wasserstoff-Netzinfrastruktur in Deutschland, die mit dem Wasserstoffmarkt bedarfsgerecht wächst und in den EU-Binnenmarkt eingebettet ist. Die erste Stufe ist die Planung eines Wasserstoff-Kernnetzes – den „Wasserstoffautobahnen“. Hierfür haben die Fernleitungsnetzbetreiber heute, Mittwoch 12. Juli,  in Abstimmung mit Bundesnetzagentur und dem BMWK ihre Vorschläge vorgelegt. Mit dem Wasserstoff-Kernnetz sollen derzeit bekannte große Verbrauchs- und Erzeugungsregionen für Wasserstoff in Deutschland erreicht und so zentrale Wasserstoff-Standorte, beispielsweise große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke und Importkorridore, angebunden werden.

Das Kernnetz soll wichtige Wasserstoff-Infrastrukturen, die bis 2032 in Betrieb gehen sollen, beinhalten. Das Kernnetz soll weiter  von den Fernleitungsnetzbetreibern modelliert werden und bildet das Grundgerüst der Wasserstoff-Infrastruktur, darauf aufsetzend  soll  es dann in weiteren Stufen weitere Ausbaustufen des Wasserstoffnetzes geben.
In der bereits in Vorbereitung befindlichen zweiten Stufe wird dann – laut BMWK-Erklärung –   dann eine umfassende Wasserstoffnetzplanung im Rahmen eines integrierten Netzentwicklungsplans (NEP) Erdgas und Wasserstoff für die Jahre 2025-2037 erfolgen.

Grundlage des gestern, Mittwoch,  vorgestellten Entwurfes des Kernnetzes durch die Fernleitungsnetzbetreiber bilden die in § 28r Energiewirtschaftsgesetz (EnWG-E) normierten Voraussetzungen. Auf der Basis der hierfür entwickelten Kriterien wurde ein Szenario gesetzt, das wesentliche Wasserstoff-Infrastrukturen die bis 2032 in Betrieb gehen sollen, enthält.

Auf Basis des von den FNB veröffentlichten Planungsstandes zum Wasserstoff-Kernnetz haben Betreiber von Verteilernetzen, Wasserstoffnetzbetreiber und Betreiber von sonstigen Rohrleitungsinfrastrukturen gem. § 28r Abs. 5 EnWG-E auf der Internetseite von FNB Gas bis zum 28. Juli 2023 die Gelegenheit zur Stellungnahme und Meldung weiterer Wasserstoffinfrastrukturen für das Wasserstoff-Kernnetz.

Im Anschluss werden die gemeldeten Leitungsinfrastrukturen auf ihre Verwendung bei der Planung des Wasserstoff-Kernnetzes durch die FNB geprüft und im Rahmen der finalen Modellierung berücksichtigt, sofern sie die gesetzlichen und technischen Voraussetzungen für eine Integration in das Wasserstoff-Kernnetz erfüllen und die Infrastruktur für die Transportanforderungen erforderlich ist. Damit soll ein „optimiertes Kernnetz“ entworfen werden, welches im Herbst 2023 zur Prüfung an die Bundesnetzagentur übergeben wird.

Das BMWK betont seiner aktuellen Bekanntgabe  Länder, Verbände und weitere Stakeholder könnten ihre Stellungnahme, ob sie die vorgelegten oder weitere Wasserstoffinfrastrukturen für erforderlich halten, bis zum 28. Juli 2023 an das BMWK per E-Mail an wasserstoffkernnetz@bmwk.bund.de senden.

Umwelt- und Energie-Report wird morgen Freitag, 14. Juli, weiter darüber berichten.

 Doch, lesen Sie bereits jetzt dazu unseren Bericht: Wasserstoff-Kernnetz: Startschuss für den Hochlauf … nicht die finale Ausbaustufe

und auch: Rahmen vom zukünftigen Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland beschlossen