„Wir wollen Nordrhein-Westfalen deshalb so schnell wie möglich zur ersten klimaneutralen Industrieregion Europas machen“, erklärte NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur. Doch ihr Ministerkollege ,Umweltminister Oliver Krischer gestand am selben Tag, am vergangenen Freitag 21. Juli,  zum Start seiner Informations-#Thementour2023, die sich mit Zukunftsthemen und Herausforderungen des Klimawandels und der nachhaltigen Transformation beschäftigt: „Diese Transformation wird eine Kraftanstrengung!“

„Diese Transformation wird eine Kraftanstrengung…...! " , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski
Diese Transformation wird eine Kraftanstrengung……! ” , Oliver Krischer ; Foto: Stefan Kaminski

Und weiter ließ Krischer anlässlich seiner Tour verlauten :“Klimawandel, Extremwetter und ein hoher Rohstoffverbrauch hängen eng zusammen: Der Abbau und die Verarbeitung von natürlichen Ressourcen forciert den Klimawandel und den Artenverlust. Zusammen mit einer zunehmenden Ressourcenverknappung führt dies zu einer immer stärkeren Belastung auch für den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen und dessen Wohlstand! Und   Krischer sieht auch ein: „Die Transformation wird uns aber nur gelingen, wenn wir es schaffen, den ökologischen Umbau voranzutreiben, den Klimaschutz zu stärken, gute Arbeitsplätze und soziale Sicherheit zu erhalten.“ Die Landesregierung will  deshalb  verstärkt auf eine Circular Economysetzen  und   noch in diesem Jahr die Erarbeitung einer Kreislaufwirtschaftsstrategie unter Beteiligung von gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren beginnen.

Weitere Erkenntnis von Krischer: „Wir müssen den Ressourcenverbrauch senken, Klimaschutz stärken und den Standort zukunftsfit machen. Das kann aber nur gelingen, wenn wir die Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch erreichen. Das fördert auch die Unabhängigkeit der heimischen Wirtschaft!“ Und auch  Ministerin Mona Neubaur gibt zu bedenken: „Der Weg zu klimaneutraler Industrie, Rohstoffleichtigkeit und nachhaltigem Wirtschaften gelingt uns nur, wenn wir die Potentiale der Kreislaufwirtschaft nutzen. Bereits heute unterstützen wir in NRW zahlreiche innovative Projekte, die eine zirkuläre Wertschöpfung ermöglichen und damit erhebliche Beiträge zur Einsparung von Energie, Rohstoffen und zur Reduktion von Treibhausgasemissionen leisten!“

Zum Auftakt der #Thementour2023 besuchte Umweltminister Oliver Krischer drei Firmen in Wuppertal, Hünxe im Kreis Wesel und Heek im Kreis Borken, die sich mit dem Schließen von Kreisläufen beschäftigen.    Krischer. „Wir müssen dazu kommen, dass wir durch eine umfassende Kreislaufwirtschaft Umwelt und Ressourcen schonen.“ Schon jetzt sei der ökologische Fußabdruck des Landes zu hoch: Würden alle Menschen weltweit den nordrhein-westfälischen Lebensstil mit seinem aktuellen Ressourcenverbrauch und Energiemix führen, wären auf Dauer 3,3 Erden notwendig. Gerade

 Mona Neubaur: „Der Weg zu klimaneutraler Industrie, Rohstoffleichtigkeit und nachhaltigem Wirtschaften gelingt uns nur, wenn ... ...!" bild r. sondermann nrw ; ....
Mona Neubaur: „Der Weg zu klimaneutraler Industrie, Rohstoffleichtigkeit und nachhaltigem Wirtschaften gelingt uns nur, wenn … …!”
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im Mittelstand in Nordrhein-Westfalen hätten sich jedoch viele Unternehmen mit innovativen Ideen auf den Weg gemacht und würden die Kreislaufwirtschaft vorleben.

Das Familienunternehmen Coroplast Fritz Müller GmbH etwa stellt am Standort Wuppertal seit 95 Jahren Produkte für die technische Isolation her. Coroplast engagiert sich umfassend für Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. So wurde betriebsintern das innovative Projekt CoroUpcycling entwickelt. Dabei werden aus Produktabfällen oder überschüssigem Material durch kreative Zweckentfremdung hochwertige, modische Rucksäcke und Laptoptaschen gefertigt, und das Material wird so wiederverwertet. Coroplast ist Stiftungsmitglied des Circular Valley.

Die HDB-Recycling GmbH in Hünxe betreibt seit mehr als 15 Jahren erfolgreich eine Bauschutt- und Bodenaufbereitung mit konventioneller Trockenaufbereitung. Mit Förderung durch das Land wurde eine neue Produktionsanlage in Betrieb erprobt und in Betrieb genommen. Damit verringert das Unternehmen bei einer Kapazität von über 800.000 Tonnen pro Jahr den Bedarf an den Primärrohstoffen Sand und Kies und trägt damit gezielt zur Ressourcenschonung bei.

Als bislang einziges Unternehmen in Deutschland hat das Unternehmen Büscher aus Heek im Juni 2021 vom Deutschen Institut für Bautechnik die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung für tragende und nichttragende Innenwandelemente aus Recyclingbeton mit 100 Prozent Natursteinersatz bekommen. In den Fertigteilen werden die Rohstoffe Kies und Sand komplett durch gemischtes Abbruchmaterial ersetzt.