Durch den Klimawandel nehmen deutschlandweit Hitzewellen zu, davon ist auch Regensburg betroffen, konstatierte am vergangenen Donnerstag, 20. Juli, in einem gesonderten Statement der Deutsche Wetterdienst auch gegenüber Umwelt- und Energie-Report.

Und zugleich verwies er darauf, dass der DWD schon im Rahmen einer Stadtklimastudie im Jahr 2011 herausgefunden hatte, dass sowohl die mittleren Temperaturen, wie auch die Anzahl Sommertage (ab 25 Grad Celsius) und heiße Tage (ab 30 Grad Celsius) in Regensburg steigen. So wurden nach dem

"Um die klimatische Situation in Regensburg besser beurteilen zu können, bedarf es messbarer Werte....!" Gudrun Mühlbacher, bild dwd
Um die klimatische Situation in Regensburg besser beurteilen zu können, bedarf es messbarer Werte….!” Gudrun Mühlbacher, bild dwd

Jahrhundertsommer 2003 im Jahr 2018 ebenfalls 41 heiße Tage registriert und auch andere Jahre nach 2010 erreichten diesen Wert beinahe. Auf Basis der aktuellen Erkenntnisse ist auch mit einer steigenden Anzahl von Starkregenereignissen oder Trockenperioden zu rechnen – all dies stellt auch die Stadt Regensburg vor große Herausforderungen.

Nun geht es um Maßnahmen: „Um die Widerstandskraft gegen den Klimawandel zu erhöhen und seinen Folgen entgegenzuwirken, hat die Stadt Regensburg im Rahmen des Klimaresilienzmanagements eine Reihe von Maßnahmen entwickelt und deren Umsetzung beschlossen: 2019 wurde ein Konzept zur Starkregenvorsorge beschlossen und 2021 zehn Schlüsselmaßnahmen zum Hitzemanagement. Mit der neuen Stadtklimastation können die laufenden Aktivitäten weiter unterstützt werden. Daher freut es uns besonders, dass wir nach längerer Suche mit Unterstützung der Deutschen Rentenversicherung ein passendes Grundstück finden konnten“, erklärt Bürgermeister Ludwig Artinger.

Gudrun Mühlbacher vom Deutschen Wetterdienst erläutert dazu: „Um die klimatische Situation in Regensburg besser beurteilen zu können, bedarf es messbarer Werte. Mit der Einrichtung einer neuen Stadtklimastation soll künftig diese quantifizierbare Basis geschaffen werden. Die Messstation wird vom Deutschen Wetterdienst in München betreut und ist damit Teil eines Sondermessnetzes Stadtklima des DWD.“ Die Station ist – laut DWD – in der Lage, verschiedene Parameter zu erfassen, wie beispielsweise die Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit Niederschlagsmenge, Sonnenscheindauer sowie die Windrichtung und -geschwindigkeit. Die Daten geben nicht nur die aktuelle klimatische Situation wieder, sondern lassen beispielsweise auch Rückschlüsse auf die Entwicklung der Hitzebelastung im Jahresverlauf zu. In der Zukunft wird dann auch ein Vergleich mit den vergangenen Jahren möglich. Die Stadtklimastation liegt im Bereich der Regensburger Innenstadt auf dem Grundstück der Deutschen Rentenversicherung und befindet sich damit in einem städtischen Umfeld. Dies ist im Vergleich zum Umland von einer höheren Versiegelung, einer dichten Bebauung und auch weniger Grün geprägt. Die Lage wird damit die höhere thermische Belastung im Regensburger Stadtgebiet aufzeigen. Ergänzend zu der neuen Stadtklimastation soll  es dann weiterhin im Umland eine automatische Wetterstation geben, diese wird momentan von Regensburg (Sallern-Gallingkofen) nach Lappersdorf verlegt. Durch den Vergleich der aufgezeichneten Messwerte beider Stationen können Rückschlüsse auf die Entwicklung der städtischen Wärmeinsel in Regensburg abgeleitet werden. Daneben ist sichergestellt, dass die bereits 1771 begonnenen meteorologischen Aufzeichnungen in Regensburg fortgeschrieben werden. Die Daten der Stadtklimastation Regensburg werden über das Open Data Portal des Deutschen Wetterdienstes veröffentlicht. Die Messdaten aller DWD-Stadtklimastationen sind dann auch täglich über die Webseite dwd.de/waermeinsel und als monatlicher Rückblick im Monatlichen Klimastatus Deutschland des DWD über dwd.de/klimastatus verfügbar.