Der Strommarkt muss an die Bedürfnisse der Erneuerbaren Energien angepasst und deren preissenkende Wirkung genutzt werden, fordert die Präsidentin  des Bundesverband Erneuerbare Energie   (BEE) Simone Peter, nachdem  das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)   „…nach monatelangen Beratungen der im Februar gestarteten “Plattform Klimaneutrales Stromsystem” (PKNS) nun einen ersten Bericht veröffentlicht hat“.

„Das derzeitige Stromsystem ist nicht in der Lage, den wachsenden Anteilen Erneuerbarer Energien Rechnung zu tragen ....!"  Dr. Simone Peter
Das derzeitige Stromsystem ist nicht in der Lage, den wachsenden Anteilen Erneuerbarer Energien Rechnung zu tragen ….!” Dr. Simone Peter

Am vergangenen Dienstag,  08. August,verwies sie ausrücklich noch mal darauf der  BEE und einige seiner Fachverbände sind Teil der Plattform und haben sich aktiv an den Sitzungen beteiligt.  Denn, so urteilt Simone Peter: „Das derzeitige Stromsystem ist nicht in der Lage, den wachsenden Anteilen Erneuerbarer Energien Rechnung zu tragen. Ein optimales klimaneutrales Stromsystem nutzt die riesigen heimischen Potenziale der fluktuierenden Quellen Sonne und Wind und gleicht sie mit dem dezentralen Back-up der flexibel steuerbaren Quellen Bioenergie, Wasserkraft, Geothermie und grüne Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) aus. Zudem kommen zunehmend Speicher und Sektorkopplungstechnologien ins System. So entsteht ein bürger*innennahes, resilientes und dauerhaft bezahlbares Stromsystem, das keine fossilen Großkraftwerke mehr braucht!“ Und schließlich „… werden  die Kapazitäten der Atomkraft   schon dieses Jahr durch Erneuerbare Energien ersetzt !”

Mit leichtem Klopfen auch auf die eigenen Schultern urteilt die BEE-Präsidentin:  „Der Bericht des Ministeriums zeigt die gute und intensive Arbeit, die die Mitglieder der Plattform in den vergangenen Monaten geleistet haben!“ Aber sie fordert auch: „ Das hohe Arbeitstempo muss auch in Zukunft erhalten bleiben, denn der Strommarkt ist dringend  reformbedürftig , wie der BEE in seiner Studie   zusammen mit Fraunhofer-Instituten bereits 2021 gezeigt hat. Für die notwendige Reform bietet der Bericht, laut Simone Peter , eine solide Grundlage. Und sie fordert weiter: „Wichtig ist, dass die Debatte über den Strommarkt mit der Kraftwerksstrategie verbunden wird, denn ein fossiler Lock-In von Erdgas oder blauem Wasserstoff muss vermieden werden. Volkswirtschaftlich ist ein dezentrales Erneuerbares System am günstigsten, deshalb plädieren wir für eine Flexibilitäts- statt einer Kraftwerksstrategie !”

Und weiter verweist die BEE-Spitzenfrau darauf die dezentrale Produktion aus Wind und Sonne benötige zudem ein dezentrales Back-up, um optimiert zu arbeiten. … „Wir wollen die heimischen Erneuerbaren regional nutzen statt abregeln, deshalb braucht es keinen Neubau  von erdgasbetriebenen ‘irgendwann-Wasserstoff-ready-Kraftwerken’. Hierfür schlagen wir eine neue Fördersystematik vor, die von einer Zeit- auf eine Mengenförderung übergeht. Es gibt auch keinen Automatismus zur Umstellung auf Differenzverträge (Contracts for Difference, CfD). Das hat zuletzt die Einigung  des EU-Energieausschusses gezeigt, der sich mit großer Mehrheit gegen eine verpflichtende Einführung von CfD in den Mitgliedsstaaten ausgesprochen hat. Maßstab muss das bleiben, was gut für den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor Ort ist. In der zentralen Phase der Energiewende darf es keine neuen Verunsicherungen am Markt geben”, fordert Peter abschließend.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: “Das derzeitige europäische Strommarktdesign funktioniert … trotz …!”

und auch: “Zügige Reform des Strommarktsystems …!!!”

Ja, und auch: EU will den Strommarkt reformieren … auch mit mehr erneuerbaren Energien !!!”

und vor allem noch : Das planwirtschaftliche Modell der EU: “Das CFD ist nicht geeignet für den Strommarkt !”