Während der Regierungspressekonferenz in Berlin am Mittwoch , 27. September,  spielten die bisher politisch hochbrisanten, bisher aber ungeklärten Sprengungen der Erdgaspipelines Nord-Stream 1 und Nord-Stream am 26. Februar auf dem Grund der Ostsee eine wichtige Rolle und brachte weitere Erkenntnisse. Der US-Starjournalist Seymour Hersh der als behauptete als erster behauptet hatte, dass die Biden-Administration Nord Stream gesprengt hat, legte nun nach zahllosen Dementis aus Washington nach.  Eine Journalistenkollegin wollte auch deshalb von der Stellvertretenden Regierungssprecherin Christiane Hoffmann wissen:

"Natürlich sind die zuständigen Ressorts ständig mit der Materie beschäftigt... " Christiane Hoffmann bild bundesreg Sebastian Bolesch
Natürlich sind die zuständigen Ressorts ständig mit der Materie beschäftigt… ” Christiane Hoffmann , bild bundesreg Sebastian Bolesch

„Frage: Gestern jährte sich der mutmaßlich staatsterroristische Angriff gegen Nord Stream 1 und 2. Frau Hoffmann, ich war überrascht, zu hören, dass das in keinster Form Thema in der heutigen Kabinettssitzung gewesen ist. Könnten Sie mir kurz darlegen, wieso es diese Indifferenz gibt und wann sich das Kabinett das letzte Mal mit der Thematik der Zerstörung und der Aufklärung des Nord-Stream-1-und-2-Anschlags beschäftigt hat?

Christiane Hoffmann wehrte gleich ab: „Erstens kann von Indifferenz nicht die Rede sein. Natürlich sind die zuständigen Ressorts ständig mit der Materie beschäftigt. Allerdings sind die Ermittlungen, die seit dem Anschlag sowohl in Deutschland als auch in Schweden und Dänemark laufen, jedenfalls bei uns in Deutschland Sache des Generalbundesanwalts und nicht des Kabinetts. Er ist zuständig und der Herr des Verfahrens. Insofern ist das zunächst einmal seine Angelegenheit.

Die Journalistenkollegin war mit der Antwort von Christiane Hoffmann unzufrieden und jagte eine Zusatzfrage hinterher:“Ich hatte nicht gesagt, dass sie die Ermittlungen übernehmen sollen, sondern gefragt, ob sie sich über den Stand der Aufklärung informieren.

Christiane  Hoffmann, der die Brisanz der gesamten Angelegenheit bewusst ist, versucht den Druck aus der Frage zu nehmen und erklärt: „Wir sind ständig über den Stand der Aufklärung informiert!“

Auch ein Journalistenkollege will mehr wissen und stellt die nächste Zusatzfrage:

„Eine zweite Frage: Ebenfalls gestern hat der Investigativjournalist Seymour Hersh ein neues Stück veröffentlicht. Darin sagt er unter anderem: Der deutsche Regierungschef galt damals und gilt heute noch bei CIA-Mitgliedern als voll im Bilde über die geheimen Pläne über die Zerstörung der Pipeline. ‑ Könnten Sie das in dieser Form vollumfänglich dementieren oder bestätigen?“

Christiane  Hoffmann blockiert förmlich: „Wir äußern uns jetzt zu derartigen Presseberichten überhaupt nicht. Wir bestätigen das nicht; wir dementieren es auch nicht. Wir äußern uns nicht. Es wäre gerade bei

"...natürlich war der deutsche Kanzler früh in die US-Sabotagepläne eingeweiht...". Seymour Hersh, bild S. H.
“…natürlich war der deutsche Kanzler früh in die US-Sabotagepläne eingeweiht…”. Seymour Hersh, bild S. H.

dieser Materie sehr merkwürdig, wenn wir uns zu jedem Bericht, der irgendwo erscheint, positionieren würden!“

Ein anderer  Journalistenkollege gibt sich auch nicht mit Christane Hoffmanns Antwort zufrieden und stellt die…

„ Zusatzfrage: Der Bericht hat es ja schon in sich! Ob Olaf Scholz über die Pläne, Nord Stream 1 und 2 zu zerstören, informiert war oder nicht, hat ja schon eine gewisse internationale Relevanz !“

Doch die stellvertretende Regierungssprecherin lässt sich nicht „weichkochen“ und antwortet: „Wir kommentieren solche Berichte nicht !“

Der US-Starjournalist Seymour Hersh behauptete als erster, dass die Biden-Administration Nord Stream gesprengt hat. Nach zahllosen Dementis aus dem Weißen Haus legte er  Ende September nach und zeichnet auch die Rolle von Olaf Scholz penibel auf. Angeblich war der deutsche Kanzler früh in die US-Sabotagepläne eingeweiht. Umwelt- und Energie-Report berichtet kommenden Sonntag, 08. Oktober , über weitere Einzelheiten.

Lesen Sie aber zuvor auch unseren Bericht : Neue Informationen zu den Sprengungen der Erdgaspipelines

und aber auch: Gaspipeline-Sprengungen: Werden Ermittlungsergebnisse geheim gehalten ?