Kohlenstofffreie und kohlenstoffarme Energielösungen wie Kernenergie sind für die Dekarbonisierung des Energiesystems in den nächsten Jahren wesentlich, gab die EU-Kommission am  vergangenen Freitag, 09. Februar, nochmal kund und zu wissen.und sie startetete deshalb zugleich  einen Aufruf für eine neue Europäische Industrieallianz für kleine modulare Reaktoren (SMR) .

Kohlenstofffreie und kohlenstoffarme Energielösungen wie Kernenergie ...! Kohlekraftwerk Lünen
Kohlenstofffreie und kohlenstoffarme Energielösungen wie Kernenergie …! Kohlekraftwerk Lünen

Bei den SMR’s  handelt es sich demnach um Kernreaktoren, die viel kleiner sind als herkömmliche Kernkraftwerke. Durch den Ausbau der Zusammenarbeit auf EU-Ebene will die Allianz die Einführung der ersten SMR in der EU bis Anfang der 2030er Jahre beschleunigen. Dies geschieht nach ihrer Darstellung unter Einhaltung der höchsten Standards für nukleare Sicherheit, ökologische Nachhaltigkeit und industrielle Wettbewerbsfähigkeit.

Die Aufforderung folgt auf die Anerkennung der Rolle von Kernenergieanlagen in der diese Woche veröffentlichten Mitteilung  über ein empfohlenes Emissionsreduktionsziel für 2040. In der Mitteilung wird darauf hingewiesen, dass alle kohlenstofffreien und kohlenstoffarmen Energielösungen (einschließlich erneuerbarer Energien, Kernenergie, Energieeffizienz, Speicherung, CCS, CCU, Kohlenstoffabscheidung, Geothermie und Wasserkraft sowie alle anderen derzeitigen und künftigen Netto-Null-Energie-Technologien) für die ein CO2-reduziertes Energiesystem in den nächsten Jahrzehnten erforderlich sind.

Die Kommission hebt auch noch mal das besondere angebliche Können von den SMR’s hervor. Danach sind sie wesentlich flexibler als konventionelle Kernkraftwerke – was die Standortwahl, die Baugeschwindigkeit und die Menge des benötigten Kühlwassers angeht – sie eignen sich demnach auch  gut für den Einsatz in integrierten Energiezentren (z. B. in Kombination mit manchmal intermittierenden erneuerbaren Energien). Sie eignen sich angeblich auch als Ersatz für fossil befeuerte Kraftwerke und bieten neue, hochqualifizierte Arbeitsplätze in den Gebieten, in denen diese Kraftwerke stillgelegt würden. Sie können sowohl Strom als auch Wärme für die Industrie und Fernwärme liefern.

Der Aufruf gilt bis zum 12. April. und  richtet sich an verschiedene Interessengruppen – etwa Anbieter, Versorgungsunternehmen, spezialisierte Nuklearunternehmen, Finanzinstitute, Forschungseinrichtungen, Ausbildungszentren und Organisationen der Zivilgesellschaft. In den Aufgabenbeschreibung des Bündnisses sind die  Zulassungskriterien  genannt.