Das Bundesumweltministerium (BMU) fördert ein Pilotprojekt zur klimafreundlichen Bewirtschaftung von Mooren, gab das BMU am vergangenen Freitag, 03. September, bekannt.  Wie wichtig die Bundesregierung die Instandhaltung der Moore inzwischen selbst einschätzt darüber  haben wir, Umwelt- und Energie-Report, gestern, Montag 06. September, berichtet und  die  Ausführungen von Steffen Seibert während der Regierungspressekonferenz am Mittwoch 01. September,  ausführlich wiedergegeben.

„In Deutschland sind 92 Prozent der Moorböden trockengeleg  ...;" ;Jochen Flasbarth
„In Deutschland ……” ; Jochen Flasbarth

Zwei Tage nach dieser Regierungspressekonferenz übergab nun BMU-Staatssekretär Jochen Flasbarth in Neukalen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) einen Förderbescheid an die Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern und die Universität Greifwald. Die Projektpartner wollen in einem  Verbundvorhaben zwei bisher entwässerte Moorflächen wiedervernässen und Paludikulturen als eine klimaverträgliche landwirtschaftliche Nutzung etablieren und erproben. Steffen Seibert hatte zwei Tage zuvor schon erklärt: „In Deutschland sind 92 Prozent der Moorböden trockengelegt, vor allem für die land- und forstwirtschaftliche Nutzung und für den Torfabbau.“ Und: „Das sind die Flächen, die die meisten Treibhausgase im Sektor der Landnutzung und Forstwirtschaft emittieren“, so Seibert und deswegen, erklärte der Regierungssprecher weiter sei eine der wirksamsten Maßnahmen „…hinsichtlich des Klimaschutzes im Bereich der Bodennutzung der  Erhalt und die Wiedervernässung von Mooren!“

Das BMU begründete seine Förderung für das Vorhaben in Neukalen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte  damit, dass das  Vorhaben unter anderem Lösungswege zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen aus bewirtschafteten wiedervernässten Moorböden aufzeigen soll  und damit wesentliche Erkenntnisse für den Klimaschutz liefern. Das BMU  fördert das Pilotprojekt mit Mitteln aus dem

"...sind 92 Prozent der Moorböden trockengelegt ...;" hier ,Jochen Flasbarth (l)  hier  mit seiner Ministerin Svenja Schulze, bild guido bergmann, bundesrg
“…sind 92 Prozent der Moorböden trockengelegt …;” hier  Jochen Flasbarth (l)  mit seiner Ministerin Svenja Schulze, bild guido bergmann, bundesrg

Energie- und Klimafonds bis 2031 mit rund 12,6 Millionen Euro.

Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth wies anlässlich der Übergabe des Förderbescheids darauf hin im Rahmen des Pilotvorhabens  sei geplant, den Wasserstand zweier bisher entwässerter Moorflächen in Mecklenburg-Vorpommern anzuheben und damit die Treibhausgasemissionen aus diesen Flächen möglichst weitgehend zu reduzieren. In den Poldern Bargischow Süd bei Anklam und Sandhagen bei Friedland soll der Anbau von Paludikulturen auf mehreren hundert Hektar umfassend erprobt und untersucht werden.

Als Paludikultur wird die land- und forstwirtschaftliche Nutzung nasser Hoch- und Niedermoore mit geeigneten Pflanzen bezeichnet, zum Beispiel der Anbau von Rohrkolben oder Schilf. Ziel des Pilotvorhabens ist es, weiterführende Erkenntnisse aus der großflächigen Umsetzung zu gewinnen und für die landwirtschaftliche Praxis nutzbar zu machen. Im Fokus steht, laut Flasbarth,  insbesondere die Entwicklung tragfähiger Konzepte, wie sich Klimaschutz mit einer ökonomisch sinnvollen und nachhaltigen Bewirtschaftung von Moorböden verbinden lässt.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Für Böden als Lebensgrundlage für Menschen, Tiere und Pflanzen muss mehr getan werden