Milliarden für Gaseinkäufe

Die Ukraine benötigt laut Energieminister Wladimir Demtschischin einen neuen Kredit um sich für den kommenden Winter mit russischem Erdgas versorgen zu können, berichtet die russische Nachrichtenagentur Sputnik news.

Den Vorschlag der EU-Kommission, die Gasimporte aus dem bereits laufenden Kreditprogramm des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu finanzieren, lehnte Kiew demnach ab.

Laut Demtschischin sind alle zugesagten IWF-Gelder bereits für die Reserven und andere Zwecke geplant. Der neue Kredit sollte ein Volumen von ein bis 1,5 Milliarden US-Dollar haben, sagte Demt- schischin. „Ich denke, das ist der Umfang, den wir besprechen werden.“

Im März hatte der IWF bereits ein neues Rettungsprogramm für die Ukraine abgesegnet. Für die nächsten vier Jahre soll das vom Staatsbankrott bedrohte Land von internationalen Gläubigern insgesamt 40 Milliarden US-Dollar bekommen, darunter 17,5 Milliarden vom IWF.
Trotz der Finanzspritzen ist die Ukraine noch nicht vor einem Staatsbankrott gesichert.

Im Juni wurde die Staatsverschuldung des Landes auf 50 Milliarden US-Dollar geschätzt, was 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) ausmachte. Damit war die kritische Grenze von 60 Prozent längst überschritten. Die Nationalbank in Kiew erwartet, dass der Schuldenberg noch in diesem Jahr 93 Prozent des BIP erreichen wird.