21.04.15 logo BDEW„Der Strompreis ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent zurückgegangen.“ Das zeige eine Analyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) heißt in einer Erklärung des Verbandes.
Danach zahlt ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden in Deutschland aktuell knapp 84 Euro (2014: rund 85) im Monat für Strom. Davon sind, laut BDEW, mehr als die Hälfte staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen.

Beschaffungskosten leicht gesunken

Zwar seien die Beschaffungskosten aufgrund niedrigerer Preise an den Strombörsen auch im vergangenen Jahr leicht gesunken.

Die Börsen-Preise allein bestimmten jedoch nicht den Endkunden-Strompreis. Der von den Vertriebsunternehmen selbst beeinflussbare Anteil am Strompreis (Strombeschaffung und Vertrieb) beträgt nach Feststellungen des Verbandes insgesamt nur noch rund 25 Prozent.

Strom mit zu vielen Abgaben belastet
Strom mit zu vielen Abgaben belastet

Hinzu komme der Anteil staatlicher Steuern und Abgaben: Dieser mache weiterhin 52 Prozent beim Strompreis für Haushaltskunden aus. „Mussten die Stromkunden im Jahr der Liberalisierung noch 2,3 Milliarden Euro an Steuern und Abgaben mit ihrer Stromrechnung bezahlen, liegt dieser Betrag derzeit bei 32,2 Milliarden Euro. Den größten Anteil bei den staatlichen Steuern und Abgaben hat mit 21,8 Milliarden Euro die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage),“ heißt es in der BDEW-Erklärung.

Netzentgelte in vielen Regionen gestiegen

Neben den Beschaffungskosten und den staatlichen Belastungen seien die Netzentgelte der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises.

Diese variierten je nach Region zum Teil stark. In vielen Regionen seien die Netzentgelte aufgrund des erforderlichen Aus- und Umbaus der Stromnetze im Rahmen der Energiewende gestiegen und machten aktuell im Durchschnitt einen Anteil von etwa 23 Prozent am Strompreis aus.