Alexander Walentinowitsch  Nowak:  Wir haben billiges Gas
Alexander Walentinowitsch Nowak: Wir haben billiges Gas

Trotz der angespannten Lage die zwischen der Türkei und Russland herrscht ist Moskau bereit, auch in Zukunft Gas in die Türkei zu liefern und diese Lieferungen sogar noch auszuweitenDas erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak dem Fernsehsender „Rossiya 24“ kurz vor Jahreswechsel.

Russland habe recht billiges Gas und eine entsprechende Infrastruktur, zitiert die russische Nachrichten-Agentur Sputnik news den Energieminister. „Wir sind bereit, Gas zu liefern und den Umfang dieser Gaslieferungen zu steigern. Und ich bin der Meinung, dass diese Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel fortgesetzt werden muss. Sie soll für beide Seiten vorteilhaft sein“, erklärte der Minister, laut Agentur, auf die Frage nach künftigen russischen Gaslieferungen in die Türkei.

ich frage mich was ist der Grund für das große Entgegenkommen ...?
ich frage mich was ist der Grund für das große Entgegenkommen …?

Alles hängt von Ankaras Möglichkeiten ab
Laut Nowak werde die Möglichkeit einer Ausweitung der russischen Gaslieferungen in die Türkei von den Möglichkeiten dieses Landes sowie von der Entwicklung der Konkurrenz auf diesem Markt abhängen.

„Die Türkei verbraucht rund 50 Milliarden Kubikmeter Gas (pro Jahr – Anm. d. Red.). Russland hat einen Anteil von 30 Milliarden Kubikmetern daran“, so Nowak.
Ihm zufolge bezieht die Türkei Gas aus verschiedenen Richtungen – aus Aserbaidschan, aus dem Irak und dem Iran. Auch gebe es Möglichkeiten für den Bezug von verflüssigtem Gas aus Israel. “Daher wird alles in Zukunft von der Konkurrenz, und von der Umsetzung der angekündigten Projekte abhängen“, so der Minister.
Russisches Gas fließt derzeit durch die auf dem Schwarzmeerboden verlegte Pipeline Blue Stream sowie durch die Transbaikal-Pipeline über die Ukraine in die Türkei. Der Konzern Gazprom hatte im Jahr 2014 insgesamt 27,4 Milliarden Kubikmeter Gas in die Türkei exportiert. Ankara hatte bereits früher die russische Seite gebeten, die Gaslieferungen durch Blue Stream von 16 Milliarden auf 19 Milliarden Kubikmeter im Jahr zu steigern.

Spannungen nach Abschuss eines Frontbombers
Nach dem Abschuss des russischen Frontbombers Su-24 durch die türkische Luftwaffe über Syrien befinden sich die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern in einer ernsthafte Krise.

Angesichts dessen sind die Verhandlungen über das Projekt zur Verlegung des Gasleitung Turkish Stream auf dem Boden des Schwarzen Meeres ausgesetzt worden. Das Schicksal des Projektes ist nun weiter ungewiss.
Allerdings beteuern Russland und die Türkei in der letzten Zeit, dass die Arbeit an Turkish Stream schon im Sommer 2015, noch vor der Krise in ihren Beziehungen, ausgesetzt worden sei.