21.04.15 logo BDEW

Der Strompreis ist 2016 im Vergleich zum Vorjahr im Durchschnitt stabil geblieben. Das zeigt die aktuelle Strompreisanalyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Nach Feststellungen des Verbandes beläuft sich eine Stromrechnung mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden aktuell auf knapp 84 Euro im Monat. Davon entfallen, laut aktueller BDEW- Strompreisanalyse, mehr als die Hälfte und damit rund 45 Euro auf staatliche Steuern, Abgaben und Umlagen. Diese machen insgesamt 54 Prozent am Strompreis für Haushalte aus (2015: 52 Prozent).

Staatliche Belastungen erreichen Rekordhoch
Die staatlichen Belastungen beim Strompreis haben damit aus Sicht des Verbandes seit dem Jahr der Liberalisierung ein neues Rekordhoch erreicht.

Die Umlage zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) ist dabei der größte Kostenblock.

Viel Wind ...
BDEW:Förderung der Erneuerbaren erreicht Rekordhoch

Gut 18,50 Euro (2015: 18,00 Euro) muss ein durchschnittlicher Haushalt in diesem Jahr monatlich für die Förderung der Erneuerbaren Energien aufbringen. Nach BDEW- Einschätzung ist deshalb der von der Politik bereits eingeschlagene Reformweg richtig: Künftig soll die Förderhöhe für regenerative Anlagen über Ausschreibungen ermittelt werden. Damit lässt sich bei richtiger Ausgestaltung eine hohe Kosteneffizienz erreichen.

Unternehmen konnten Kostensteigerungen teilweise kompensieren

Während der Kostenblock der staatlichen Steuern und Abgaben weiter deutlich gewachsen ist, konnten die Unternehmen der Energiewirtschaft den Anstieg des Gesamtpreises teilweise kompensieren: Die Beschaffungskosten für die Vertriebe sind aufgrund niedrigerer Preise an den Strombörsen gesunken.

Die Börsen-Preise allein bestimmen – so der BDEW in seiner Analyse- jedoch nicht den Endkunden-Strompreis. Der von den Vertriebsunternehmen selbst beeinflussbare Anteil am Strompreis (Strombeschaffung und Vertrieb) beträgt danach insgesamt nur noch rund 21 Prozent (2015: 24 Prozent).

Netzentgelte machen 25 Prozent der Kosten aus

Der dritte wichtige Bestandteil des Strompreises für Haushalte sind demnach die Netzentgelte. Diese liegen im Durchschnitt knapp 5 Prozent über dem Vorjahresniveau und damit aktuell bei einem Anteil von knapp 25 Prozent (2015: 24 Prozent).

Grund für diese Steigerung ist nach Feststellung der im Rahmen der Energiewende erforderliche Aus- und Umbau der Stromnetze. Je nach Region können die zu zahlenden Netzentgelte stark variieren.