Russischer Gau-Atommeiler Tschernobyl
Russischer Gau-Atommeiler Tschernobyl

“Tschernobyl ist das Menetekel für die Risiken der Atomenergie geworden“, erklärte heute Bundesumweltministerin Barbara Hendricks anlässlich der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, die sich morgen, Dienstag, 26. April, zum 30. Mal jährt. „Bis heute leiden die Ukraine und das benachbarte Weißrussland unter den Folgen der Havarie. Ich habe mir erst kürzlich selbst ein Bild von der aktuellen Situation am zerstörten Reaktor gemacht – eine bedrückende Erfahrung.“

Es habe nach Tschernobyl noch 25 Jahre gedauert, bis im Juni 2011 der Deutsche Bundestag mit großer Mehrheit den endgültigen Abschied unseres Landes von der Atomkraft beschlossen habe, konstatierte  Hendricks weiter. Deutschland habe nach der Katastrophe von Fukushima die historische Chance wahrgenommen, den Kurs auf ein modernes, nachhaltiges Energiesystem wieder aufzunehmen und den jahrzehntelangen Konflikt um die Atomenergie zu beenden.

Bundesumeweltministerin Barbara Hendricks: Tschernobyl   ...
Bundesumeweltministerin Barbara Hendricks: “Doch der Schatten der Atomkraft ist lang …”

„Doch der Schatten der Atomkraft ist lang“, …

… so Hendricks in einer heutigen Veröffentlichung.  „Denn mit der Abschaltung des letzten deutschen Atomkraftwerks hört die Arbeit nicht auf: Stilllegung und Rückbau werden viele Jahre dauern.

In Deutschland haben bei fast 20 Atomkraftwerken und bei mehr als 30 Forschungsreaktoren die Stilllegungsarbeiten begonnen oder sind bereits abgeschlossen. Unser Land ist damit technischer Vorreiter für diese anspruchsvolle Aufgabe: vom Atomkraftwerk zurück zur grünen Wiese.“

Die Bundesumweltministerin appellierte quasi an die eigene Adresse, Politik und Wirtschaft,:

gleichzeitig „…müssen wir bei der Beseitigung des radioaktiven Abfalls vorankommen.“

Die Standortsuche für ein Endlager, das die hoch radioaktiven Abfälle für eine Million Jahre sicher von der Biosphäre abschirme, sei eine wahre Herkules-Aufgabe, bilanzierte die Ministerin. Die Endlager-Kommission werde in diesem Jahr ihre Vorschläge für das weitere Vorgehen auf den Tisch legen. Der Schlusssatz ihrer Erklärung liest sich wie ein Klopfen an die eigene Brust: „Eine schwierige Suche – doch auch dieser Herausforderung stellen wir uns. Jetzt geht es darum, den deutschen Atomausstieg verantwortungsvoll und sicher zu vollenden,”