aktualis. 24.01.17 20.28 Uhr; Der Verwaltungsrat des französischen Stromkonzerns EDF hat heute,  Dienstag 24. Januar, eine Entschädigungsvereinbarung mit dem französischen Staat, zugestimmt. Das berichten  informierte Kreise. Aber  auch der Sender Franceinfo  hat diese Aussage unter Berufung auf Gewerkschaftskreise veröffentlicht. Bis zum Ende diesen Jahres sollen die beiden 900-Megawatt-Reaktoren im Elsass stillgelegt werden.   Nach Angaben der Zeitung “Le Monde” wird  die

 Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident  Francoise Hollande: Bisher gabe es keine Einigung über die Abschaltung des französischen Atommeilers Fessenheim. Nun macht Paris einen Strich...?
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Francoise Hollande: Bisher gabe es keine Einigung über die Abschaltung des französischen Atommeilers Fessenheim. Nun macht Paris einen Strich…?

Entschädi-gungssumme etwa 450 Millionen Euro bis 2021 betragen.  Das Unternehmen EDF bestätigte die Entscheidung  bisher nicht, hat aber erklärt, dass es sich dazu per Mitteilung äußern will.

Die EDF hat die heutige Entscheidung gezielt lange verzögert und sie will “weiter verhandeln” um sie bei einer anderen Regierung “umkehrbar” zu machen. Staatspräsident Hollande versprach “ursprünglich” die Schließung des ältesten und gefährlichsten AKW Frankreichs innerhalb der Wahlperiode seiner Präsidentschaft.

25.03.16 Pfeil für TextIm Verwaltungsrat habe es aber nur eine äußerst knappe Mehrheit für eine Zustimmung zu dieser Entschädigungsvereinbarung  gegeben, verlautete  aus den informierten Kreisen. Den Ausschlag habe schließlich  Konzernchef Jean-Bernard Lévy mit seiner Stimme . Die Gewerkschaften seien strikt gegen eine Schließung von Fessenheim. Sie fürchten den Wegfall von hunderter Arbeitsplätze, berichtete die FAZ.

Nach Ansicht von BUND Geschäftsführer Axel Mayer muss die Abschaltung schnell geschehen und unumkehrbar sein. „Hier ist jetzt Herr Hollande gefordert“, so Mayer.

Die EDF ähnele einem Fuhrunternehmen, das vor ca. 40 Jahren fast gleichzeitig 58 neue LKW / AKW kaufte, den Fuhrpark aber nie

Axel Mayer: "Es ist kaum zu glauben, was wir da lesen ...!"
Axel Mayer: “Es ist kaum zu glauben, was wir da lesen …!”

erneuert hat, erklärte  Mayer weiter  nach  Be- kanntwerden der Fessenheim-Meldungen. Die “58 LKW /AKW” würden jetzt gleichzeitig alt und marode und seien gefährliche, wartungsintensive Oldtimer geworden. Ein Fehler im versprödeten Reaktorstahl oder ein anderes massives technisches Problem, das gleichzeitig an allen überalterten Reaktoren auftreten könnte, würde zum ökonomischen Kollaps der EDF und der französischen Wirtschaft führen, so der BUND-Geschäftsführer.

Dieses massive Überalterungs-Problem aller französischer Reaktoren ist ein wichtiger Grund für die „angekündigte“ Abschaltung des ältesten AKW Frankreichs in Fessenheim, denn irgendwann müssen Erfahrungen mit dem teuren und schwierigen Abbruch von stark verstrahlten Reaktoren dieser Baureihe gemacht werden. Leider hat die EDF auch viel zu wenig Geld für den Abbruch der alten AKW zurückgelegt.

 

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