“Die Einigung beim Düngerecht war längst überfällig“, kommentierte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die Verhandlungsergebnisse vom Mittwochabend, 11. Januar. (Wir berichteten: VKU: Durchbruch beim Düngemittelgesetz, s. unten). „Seit Jahren leiden Gewässer, Böden und Luft an den Folgen der dauerhaften Überdüngung. Die verschärften

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:

Düngeregeln werden helfen, die Folgen der intensiven landwirtschaft-lichen Nutzung einzudämmen. Die Regeln müssen jetzt zügig in Kraft treten,” fordert Hendricks.

Das jetzt vereinbarte Regelungspaket stelle einen umweltbewussten und sparsamen Umgang mit Nährstoffen in der Landwirtschaft sicher, so Hendricks. Der Mitteilung ihres Hauses zufolge  sollen die Sperrzeiten, in denen keine Düngemittel ausgebracht werden dürfen, verlängert, die Abstände für die Düngung in der Nähe von Gewässern ausgeweitet werden. Zusätzlich sollen Gärreste aus Biogasanlagen in die Berechnung der Stickstoffobergrenze (170 kg/ha) einbezogen werden.

25.03.16 Pfeil für TextDarüber hinaus werden, laut BMUB,  die Länder zum Erlass von zusätzlichen Maßnahmen in Gebieten mit hohen Nitratwerten verpflichtet.

„Dies gilt auch für Regionen, in denen stehende oder langsam fließende oberirdische Gewässern zu stark belastet sind“, so die Ministerin in ihrem Statement zum Verhandlungsergebnis.  

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks:   Die Stoffstrombilanz
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: Die Stoffstrombilanz habe ich eingeführt …

Kern der Novelle des Düngegesetzes ist eine Stoffstrombilanz, die auf Betreiben des Bundesumwelt-ministeriums(BMUB) neu eingeführt werden soll. Auf diese Weise bilanzieren die Landwirtschaftsbetriebe den Einsatz ihrer Nährstoffmengen. Die Dünger oder Tierfuttervermengen werden dabei mit den erzeugten landwirtschaftlichen Produkten des Hofes verrechnet. Dadurch lässt, laut BMUB,  sich die Stickstoffbelastung der Böden durch einen Betrieb besser bestimmen. Für den Stickstoffüberschuss muss künftig ein Grenzwert eingehalten werden.

25.03.16 Pfeil für Text“Die Stoffstrombilanz schließt Schlupflöcher und schafft zusätzliche Transparenz. Sie hilft den Landwirten aber auch, Auskünfte über die ökologische und ökonomische Effizienz des Nährstoffeinsatzes auf ihrem Betrieb zu erhalten”, bilanzierte  die Bundesumweltministerin das Ergebnis.

Die Ergebnisse des aktuellen Nitratberichts zeigten, so die Ministerin weiter, wie sehr die Landwirtschaft mit ihrer Düngepraxis die Gewässerqualität beeinflusst.

25.03.16 Pfeil für TextHauptproblem bleibt immer noch der übermäßige Einsatz von Stickstoffdüngern. Fast ein Drittel der Messstellen für die Grundwasserqualität wiesen zwischen 2012 bis 2014 zu hohe Nitratwerte auf.

Auch an den Küsten der Nord- und Ostsee gibt es kaum Anzeichen für eine Verbesserung. Hier führen die zu hohen Phosphor- und Stickstoffeinträge (Eutrophierung) zu übermäßigem

Ende März Bundestag...?
Bundestag berät noch im Januar; Ende März kann der Bundesrat das Gesamtpaket beschließen…

Algenwachstum.

Das Bundeslandwirt-schaftsministeri-um(BMEL) will jetzt unter Beteiligung des Bundesumwelt-ministeriums zeitnah einen überarbeiteten Entwurf der Düngeverordnung vorlegen. Das Düngegesetz soll noch im Januar abschließend im Bundestag beraten und verabschiedet werden, sodass der Bundesrat Ende März das Gesamtpaket mit Gesetz und Verordnung beschließen kann.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: VKU: Durchbruch beim Düngemittelgesetz