Libyen und Nigeria, die laut OPEC-Abkommen die Ölförderung ausbauen dürfen, bedrohen die Wiener Abkommen. Das berichtete die russische Zeitung „Wedomosti” unter Berufung auf das „Wall Street

Erhöhte Ölförderung bringt OPEC-Plan durcheinander ...  ; bild U&E
Erhöhte Ölförderung bringt OPEC-Plan durcheinander … ; bild U&E

Journal”, berichtete wiederum gestern, Donnerstag 12. Januar,  die von Moskau gesteuerte Agentur Sputnik-news. Allein Libyens National Oil Company (NOC) erhöhte den Berichten zufolge die Förderung um mehr als das Dreifache innerhalb eines halben Jahres.

Libyen, das von inneren Konflikten zerrissen wird und dessen Ölproduktion seit 2011 deutlich zurückgegangen war, wurde von den Verpflichtungen zur Senkung der Fördermenge im Rahmen des OPEC-Abkommens befreit, so die Berichte. Allerdings änderten die bewaffneten Gruppierungen, die um den Einfluss in Libyen nach dem Sturz Muammar Gaddafis 2011 kämpfen und wichtige Ölinfrastrukturobjekte blockierten, in der letzten Zeit ihre Position.

25.03.16 Pfeil für TextDer Leiter der National Oil Company, Mustafa Sanalla, führte in den vergangenen sieben Monaten Verhandlungen mit verschiedenen politischen Kräften und betonte, dass das Unternehmen nicht für die Deblockierung der Ölinfrastruktur zahlen werde.

Er versuchte sie davon zu überzeugen, dass alle verlieren würden, falls die Öleinnahmen in der nächsten Zeit nicht erhöht würden, heißt es im Sputnik-Bericht.
Im Ergebnis einigten sich die Extremistenführer dann angeblich mit dem staatlichen Ölunternehmen auf die Deblockierung der Vorkommen und Häfen, von denen aus Öl exportiert wird. Sie verließen die Objekte und ließen die Ausstattung unbeschädigt zurück. In anderen Gebieten des Landes kämpfen sie jedoch weiter.

25.03.16 Pfeil für TextIn der Folge stieg  die Ölförderung in Libyen in dieser Woche auf 708.000 Barrel pro Tag, was die höchste Zahl seit drei Jahren ist.

Wie es bei NOC hieß, kann die Ölförderung 2017 bis zu 900.000 Barrel ausmachen. Falls es dazu kommt, wird

Ersetzt Libyen die Menhen, die der weltgrößte, börsennotierte russische Ölkonzern Rosneft in seiner Förderung kürzt.. .?
Ersetzt Libyen die Menhen, die der weltgrößte, börsennotierte russische Ölkonzern Rosneft in seiner Förderung kürzt.. .?

Libyen komplett die Ölmenge ersetzen, die Russland vom Markt abziehen soll.

Saudi-Arabien soll die Ölförderung noch stärker senken, um die Einhaltung der OPEC-Quoten zu gewährleisten (allerdings betonten die Vertreter Riads, sie seien zu diesem Schritt bereit). Andere Länder bedrohen ebenfalls das OPEC-Abkommen, schreibt das „Wall Street Journal”. Nigeria, das ebenfalls von der Senkung der Ölförderung befreit wurde, erhöhte die Ölproduktion im Dezember um 200.000 Barrel pro Tag.

25.03.16 Pfeil für TextDarüber hinaus stellen einige Experten die Bereitschaft Iraks, die Ölförderung zu senken, in Frage.

Nach Zeitungsangaben will der Irak den Ölexport im Januar erhöhen. Allerdings halten Experten den Ausbau der Ölförderung durch Libyen für die größte Bedrohung für die OPEC-Pläne. Zugleich wird aber auch darauf hingewiesen, dass die politische Instabilität im Lande die Tendenz zur Erhöhung der Ölförderung stoppen könne.

Die OPEC-Länder vereinbarten am 30. November die Senkung der Ölförderung um 1,2 Million Barrel auf 33,6 Millionen Barrel pro Tag. Seit dieser Zeit stieg der Ölpreis um 19 Prozent auf über 55 US-Dollar. Später, nach den Verhandlungen am 10. Dezember in Wien, vereinbarten elf Nicht-OPEC-Länder die Senkung der Ölförderung ab Januar um 558.000 Barrel pro Tag zur Stabilisierung des Marktes. Russland verpflichtete sich, die Ölförderung um 300.000 Barrel pro Tag in der ersten Jahreshälfte 2017 zu kürzen. …