Selbst belgische Wissenschaftler haben Zweifel an der Sicherheit von Atomreaktor Tihange
Wissenschaftler der belgischen Universität Löwen haben jetzt massive Zweifel an der Sicherheit des als „Bröckelreaktor“ bekannt gewordenen Kernkraftwerks Tihange 2 geäußert, teilte gestern, Mittwoch 13.
September, die Städteregion Aachen mit. Die Erklärung des Betreibers von Tihange (ENGIE Electrabel) und der belgischen Atomaufsicht (FANK), von den tausenden Haarrissen gehe keine Gefahr aus, ist der neuen unabhängigen Studie zufolge stark zu bezweifeln, stellt die Region weiter fest.
Städteregionsrat Helmut Etschenberg hat, laut der Mitteilung, daraufhin seine Forderung erneuert, Tihange 2 unverzüglich abzuschalten. Wörtlich erklärte er:…
…„Mittlerweile ist auch in Belgien klar, dass von dem Reaktor Tihange 2 eine Gefahr ausgeht. Das kann auch die FANK, ( die belgische Föderalagentur für Nuklearkontrolle, d. Red.) nicht immer weiter ignorieren. Es darf nicht sein, dass hier mutwillig und offensichtlich
aus finanziellen Interessen eine Gefahr für Leib und Leben für die Menschen in Belgien und auch in unserer Region in Kauf genommen wird.“
Der Städteregionsrat forderte „…auch unsere jetzige Bundesumwelt-ministerin Barbara Hendricks sollte jetzt endlich aus ihrer Lethargie erwachen und sich aktiv und mit Nachdruck für die Interessen der Menschen in der Aachener Region einsetzen.“ Die Region brauche jetzt keine Sonntagsreden von theoretischen Nicht-Zuständigkeiten mehr, sondern einen aktiven und eindringlichen Einsatz in Belgien. Sich einmal jährlich zum Gedankenaustausch in einer Kommission zu treffen, möge aus Expertensicht wichtig und richtig sein, „…ändere aber nichts an den Unsicherheiten, mit denen wir alle hier Tag für Tag leben müssen.“
Wie tief die Sorgen in der Bevölkerung der DreiländerRegion verankert sind, könne man laut Etschenberg unter anderem an der Beteiligung von 50.000 Menschen an der
Menschenkette gegen Tihange im Juni ablesen.
Zudem liegen wenige Tage nach dem Start der Vorverteilung von Jodtabletten alleine in den zehn Kommunen der StädteRegion jetzt schon rund 14.000 Anträge für weit mehr Personen vor (7.500 im Jodportal der Stadt Aachen und 6.400 im Jodportal für die neun weiteren Kommunen bei der StädteRegion Aachen), heißt es in der Mitteilung der Region dazu….
…„Ich würde lieber heute als morgen…
die Vorverteilung der Jodtabletten stoppen“, so Etschenberg. „Dazu müsste man in Belgien nur endlich den unseligen Reaktor 2 in Tihange abschalten. Das ist überfällig!“
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