Der Waldbauernverband NRW fordert 16,5 Millionen Euro vom Land für die Bekämpfung des Borkenkäfers  und die Schäden die der Schädling anrichtet. Der Verband fordert das Geld schon seit Wochen. Den landesweit 150.000 privaten Waldeigentümern gehören nach Angaben des Verbandes zusammen über 60 Prozent der Wälder in Nordrhein-Westfalen.

... das setzt den Wäldern besonders zu ..., bild U+E
… das setzt den Wäldern besonders zu …, bild cop. U+E

Das Land Nordrhein-Westfalen (NRW)  „…nimmt die Sorgen der Waldwirtschaft sehr ernst und prüft, wie mit der Branche vereinbart, weitere Mittel zur Unterstützung der Waldbauern“, hat  das Landesumweltministerium  jetzt, Dienstag, 07. Mai, bekannt gegeben.  Stürme im Frühjahr und Herbst, gefolgt von Hitze und Dürre im Sommer, haben laut Umweltministerin Ursula Heinen-Esser  die Grundlage für eine starke Entwicklung von Fichtenborkenkäfern in der zweiten Jahreshälfte 2018 geschaffen. Insbesondere die Fichtenwälder sind in diesem Jahr in besonderer Weise vom Borkenkäfer bedroht. Je nach Witterung in diesem und im nächsten Jahr werden aus ihrer Sicht die Folgen der Borkenkäfer-Vermehrung insbesondere bei Fichten noch über das Jahr 2020 hinaus spürbar sein. Das alles setzt die Forstwirtschaft in Nordrhein-Westfalen massiv unter Druck.

Die Ministerin  und ihr Staatssekretär Heinrich Bottermann haben sich in den zurückliegenden Wochen wiederholt selbst ein Bild vom Ausmaß der Waldschäden gemacht.  Ihr Fazit:  „Die Schäden sind enorm, das gesamte Ausmaß noch nicht abzusehen. Um zu besprechen, in welcher Form welche Hilfe erforderlich ist, stehen wir in einem regelmäßigen Austausch mit den Waldbesitzern und unserem Landesbetrieb”, so Ministerin Heinen-Esser. Erforderlich sind, so ihre Erkenntnis, neben finanziellen Hilfen unter anderem der Abtransport und die Lagerung von Schadholz und Unterstützung bei dessen Vermarktung.

Das Land Nordrhein hat den Waldbauern bereits kurzfristig Hilfe auf mehreren Ebenen zukommen lassen, so das NRW-Umweltministerium in einem eigenen Statement: Sondermittel in Höhe 1,2 Millionen Euro für die Waldbauern sind bereitgestellt. Förderanträge liegen bisher in einer Höhe von 1,1 Millionen Euro vor. Heinen-Esser: “Da wir im Laufe des Jahres mit weiteren Anträgen auf Förderung rechnen, können wir die bereits bereitgestellte Summe kurzfristig um weitere 4,5 Millionen Euro aufstocken.” Auszahlungen können natürlich erst nach Durchführung der Maßnahmen erfolgen.

Darüber hinaus hat das Land dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen eine Million Euro für zusätzliches Personal in 2019 zur Verfügung gestellt, das bei der Erfassung von Art und Umfang aktueller Schäden in den Regionalforstämtern mitarbeitet.

Da der Druck, der auf den Waldbesitzern lastet, ein überregionales Phänomen ist, hat sich Nordrhein-Westfalen nachdrücklich im Bundesrat und im Rahmen der Agrarministerkonferenz für zusätzliche finanzielle Unterstützungen betroffener Waldbauern eingesetzt.