Im vergangenen Jahr 2018  überschritten noch 57 Städte ( 2017 waren es noch 65) den Luftqualitätsgrenzwert von 40 Mikrogramm NO2-Belastung  pro Kubikmeter Luft (µg/m³) im Jahresmittel. In Bonn, einer der fünf Modellstädte fünf Modellstädte, die der Bund mit rund 130 Millionen Euro finanzieren will wie er Mitte August vergangenen jahres bestätigte, um modellhaft für bessere Luftqualität in den Städten zu sorgen,hat die Überschreitung des Jahresmittelwertes  sogar noch zugenommen.

Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus ...; “, Maria Krautzberger
Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus …; “, Maria Krautzberger

Das Bundesumweltamt  hat am gestrigen Montag, 17. Juni, die neuen Messdaten für Stickstoffdioxid (NO2) im Bundesgebiet für das Jahr 2018 vorgelegt.

„Die Luft in den Städten wird besser und der Trend geht in die richtige Richtung“, urteilte Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA) zunächst zwar. Aber sie wiegelte das aufkommende Aufatmen sofort wieder ab: „ Dennoch sieht man: Die bislang beschlossenen Maßnahmen reichen nicht aus, damit wirklich überall der EU-Grenzwert für NO2 im Jahresmittel zum Schutz der Gesundheit eingehalten wird.“ Wie recht sie damit hat beweist unter anderen bereits die „Modellstadt“ Bonn.

Krautzberger forderte angesichts der Ergebnisse: „Neben den angelaufenen Software-Updates brauchen wir insbesondere eine schnelle Nachrüstung älterer Diesel-Pkw mit wirksamen Katalysatoren zur deutlichen Reduzierung des Stickoxidausstoßes. Die rechtlichen Voraussetzungen zur Zulassung solche Katalysatoren liegen vor und Nachrüstunternehmen haben erste Anträge auch für Pkw gestellt. Nun kommt es darauf an, dass der Genehmigungsprozess rasch durchlaufen wird. Alle Automobilhersteller sind dazu aufgerufen, die Nachrüstunternehmen technisch und die Kunden beim Kauf der Systeme finanziell zu unterstützen.“

Lesen Sie dazu auch unseren heutigen Bericht: UBA zu Luftqualitätsgrenzwerten: So erreichen wir nicht unsere Ziele

und auch: Luftqualität: Weiß die Bundesumweltministerin wirklich was die fünf Modellstädte dazu tun?