„Der Klimawandel ist eine enorme Herausforderung für die Wasserwirtschaft“, konstatierten gestern, Montag, 21. Juni, der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) in einem gemeinsamen Positionspapier.

Konkret formulierten sie darin:  Heiße Sommer, ausgedehnte Trockenperioden und häufigere Extremwetterereignisse: … für die Wasserwirtschaft eine zunehmende Herausforderung, wie eine DVGW-Umfrage aus dem Mai 2021 unter 180 Wasserversorgern belegt. Als Reaktion auf diese Herausforderung haben die genannten zehn Verbände Vorschläge für Maßnahmen entwickelt, die der Öffentlichkeit gestern auf einer Online-Konferenz vorgestellt wurden.

"Hitze, Trockenheit und Extremwetter“... ....Wasserstoff???...; bild bmwi
“Hitze, Trockenheit und Extremwetter“… ….Wasserstoff???…; bild bmwi

werden von den Verbänden als  eine ernst zu nehmende Bedrohung gewertet und ….“ …sie erfordert von allen Beteiligten unmittelbares und entschlossenes Handeln – beim Ressourcenschutz, bei der Wassernutzung und dem Ausbau der Netzinfrastruktur“, erklärten die Verbände.

Oberste Priorität legen die Verbände in ihrem Positionspapier auf den eindeutigen Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber anderen Nutzergruppen. „Die Bundesregierung muss den gesetzlichen Vorrang im Wasserhaushaltsgesetz mit einer Konkretisierung untermauern, so dass der Vorrang der öffentlichen Wasserversorgung gegenüber konkurrierenden Ansprüchen klar geregelt ist“, fordern die Verbände.

Auch ein besserer Schutz der Trinkwasserressourcen vor Verunreinigungen steht dabei ganz oben auf der Agenda. Denn gerade jetzt, wo der Klimawandel auf die Grundwasserressourcen einwirkt, fallen Minderungen der Qualität besonders ins Gewicht. Wichtig sei es daher, das Vorsorge- und das Verursacherprinzip so zu stärken, damit wirksame Anreize entstehen, Verunreinigungen gar nicht erst ins Wasser gelangen zu lassen, fordern die Verbände weiter.

Hitze und Trockenheit treiben zudem den Wasserverbrauch in die Höhe. An Spitzentagen verzeichnen Versorger Extremwerte bei ihren Aufbereitungs- und Förderkapazitäten. Ein kurzzeitig höherer

"...Vorrang für Trinkwasser oder Wasserstoff...???.... !" ; Dr. Stefan Kaufmann
“…Vorrang für Trinkwasser oder Wasserstoff…???…. !” ; Dr. Stefan Kaufmann

Wasserbedarf, den die Versorgung in Dürreperioden erfordert, müsse daher auch durch eine Flexibilisierung der Wasserentnahmerechte abgesichert sein. Darüber hinaus ist eine zeitnahe Aufstockung der bestehenden Wasserrechte bei den Jahresentnahmemengen um einen Klimawandelaufschlag von 10 bis 20 Prozent notwendig, so die Verbände.

Weitere Vorschläge betreffen unter anderem die Unterstützung bei Investitionen in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur, Maßnahmen und Anreize zur Senkung des Wasserverbrauches der Landwirtschaft oder Kooperationen und interkommunale Zusammenarbeit zur Erhöhung der Versorgungssicherheit. BDEW, DVGW und VKU wollen die Maßnahmenvorschläge des Positionspapiers konstruktiv in den politischen Dialog einbringen. Im Positionspapier findet man, auch bei genauem Hinsehen,  allerdings keine Hinweise wie notwendig es ist, angesichts des „geschafften Hochlaufs der Wasserstoffwirtschaft“, wie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier neben anderen immer wieder jubelt, die Grenzen der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland angesichts des immensen Wasserbedarfs für diese Energie zu betonen.

Wir Umwelt und Energie-Report verweisen in diesem Zusammenhang gerne auf unser  Interview mit dem „Innovationsbeauftragten Grüner Wasserstoff“, Stefan Kaufmann

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Vorsorge gegen Wasserknappheit leisten