„Rund 1,3 Milliarden Euro kostet den Verbraucher im nächsten Jahr die Förderung fossiler KWK-Anlagen über die KWK-Umlage“, erklärte Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) am vergangenen Montag, 25. Oktober. Während die EEG-Umlage 2022 sinkt, wurde am Montag bekannt gegeben, dass die KWK-Umlage von derzeit 0,254 auf 0,378 Cent pro Kilowattstunde ansteigt, eine Erhöhung um fast 50 Prozent.

"... eine zunehmende Belastung für den Strompreis .....!" ; Robert Busch
“… eine zunehmende Belastung für den Strompreis …..!” ; Robert Busch

 „Das ist nicht nur klimaschädlich, sondern auch eine zunehmende Belastung für den Strompreis, die in keiner Weise zu rechtfertigen ist“, betonte  Robert Busch.  Und er verwies darauf, dass  im Gegensatz zur EEG-Umlage der KWK-Umlage und der Förderung von fossil betriebenen KWK-Anlagen kaum Aufmerksamkeit geschenkt werden. Der bne- Geschäftsführer konstatierte weiter ganz nüchtern: „Über das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) fördern wir nach wie vor fossile und überwiegend unflexibel betriebene konventionelle Kraftwerke, verbunden mit entsprechenden Kosten in Milliardenhöhe pro Jahr!“

Dabei ist aus seiner Sicht die KWK-Umlage nur der sichtbare Kostenblock der KWK. Hinzu kommen demnach noch zahlreiche weitere Vergünstigungen, Vorteile oder Boni der KWK sowie in den Redispatch verlagerte Kosten. Außerdem reagierten viele fossile KWK-Anlagen heute nicht auf den aktuellen Strombedarf und beteiligten sich nicht am Netz- und Systemausgleich. Als Teil des unflexiblen konventionellen Erzeugungssockels führen sie zu unnötigen Eingriffen in den Netzbetrieb, wodurch

"... fördern wir nach wie vor fossile und überwiegend unflexibel betriebene konventionelle Kraftwerke...!" Kohlekraftwerk Lünen....Lünen .Trinanel
“… fördern wir nach wie vor fossile und überwiegend unflexibel betriebene konventionelle Kraftwerke…!” Kohlekraftwerk Lünen…. .Trinanel

Windenergie- und PV-Anlagen abgeregelt werden.

„Als Förderinstrument für fossile KWK ist das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz völlig aus der Zeit gefallen“, kritisiert Robert Busch weiter.  Es verhindere effizienten Klimaschutz und Wettbewerb. Hinzu komme, dass die Förderhöhen des KWKG inzwischen deutlich über denjenigen des EEG liegen.

Der bne fordert deshalb dringend, das kontraproduktive KWKG in der nächsten Legislaturperiode für neue Anlagen auslaufen zu lassen, damit fossile Energiezeugung auch als KWK nicht noch weit bis in die nächsten Jahrzehnte hinein gefördert wird. Alle KWK-Anlagen müssen dem bne zufolge zudem endlich flexibel betrieben werden und sich verstärkt am Netz- und Systemausgleich beteiligen.

„Nur innovative Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden und flexibel reagieren, haben in einem modernen Energiesystem einen Platz“, lautet die Bilanz von Robert Busch. Dies betreffe auch rein solare oder strombasierte Systeme wie Großwärmepumpen in Wärmenetzen und andere Power-to-Heat-Systeme, die ebenfalls wegen der wettbewerbsverzerrenden Förderlogik des KWKG noch die Ausnahmen bleiben.