Während der Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) laut Bericht der  von Moskau gesteuerten Nachrichten-Agentur SNA-Nachrichten, vormals Sputnik-news, vom vergangenen Mittwoch, 17. November,  laut seinem Vorsitzenden, Oliver Hermes, die Verschiebung der Zertifizierung der Nord-Stream 2 AG bedauert, prüft die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Beschwerde gegen das „Nord-Stream 2“-Urteil vor dem Bundesverwaltungsgericht einzulegen, nachdem zuvor das Oberverwaltungsgericht Greifswald einen Tag zuvor, also am Dienstag, die Klage der DUH gegen das Bergamt Stralsund auf Überprüfung der Klimawirkung von Nord Stream 2 zurückgewiesen hatte.

".Wir bedauern, dass es beim Zertifizierungsprozess für Nord Stream 2 zu Verzögerungen kommt,..!° bild ostaussch.
“Wir bedauern, dass es beim Zertifizierungsprozess für Nord-Stream 2  zu Verzögerungen kommt,..!° bild ostaussch.

Gemäß Einschätzung von Oliver Hermes zufolge liegt wiederum  die Genehmigung des Projekts im Interesse der Erdgasverbraucher und der Betreiber in Deutschland und der EU. Und er erklärt gegenüber dpa : „Wir bedauern, dass es beim Zertifizierungsprozess für Nord Stream 2  zu Verzögerungen kommt, vertrauen aber auf die Bundesnetzagentur und ihre unabhängige Expertise

Er fügte auch noch hinzu, russisches Pipelinegas sei derzeit deutlich billiger als blauer Brennstoff auf dem Spotmarkt. „Dies schützt uns ein Stück weit vor den derzeit hohen Weltmarktpreisen.“ Nord Stream 2 leiste einen entscheidenden Beitrag zur Energiesicherheit und zur Diversifizierung der Lieferwege, so Hermes weiter.

Es liege im Interesse der deutschen und europäischen Erdgasverbraucher sowie im Interesse der Betreiber, dass diese Milliardeninvestition „juristisch unangreifbar“ genehmigt werde, so Hermes.

Die Deutsche Umwelthilfe hat dagegen etwas ganz Anderes im Visier: Nachdem  das Oberverwaltungsgericht Greifswald am vergangenen Dienstag, 16. November,  die Klage der DUH gegen das Bergamt Stralsund auf Überprüfung der Klimawirkung von Nord Stream 2 zurückgewiesen hatte.

"... extrem klimaschädlichen Methan-Emissionen aus der Lieferkette des Erdgases...!" Sascha Müller-Kraenner , bild duh
“… extrem klimaschädliche Methan-Emissionen aus der Lieferkette des Erdgases…!” Sascha Müller-Kraenner , bild duh

Die DUH will erreichen, „…dass die extrem klimaschädlichen Methan-Emissionen aus der Lieferkette des Erdgases untersucht werden.“ Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH erläutert dazu:
„Auch wenn das Gericht unsere Klage insgesamt zurückgewiesen hat, konnten wir in wichtigen Punkten Teilerfolge erringen. So haben die Richter die Tür für die Überprüfung von Klima- und Umweltfolgen im Ausland geöffnet: Die Zulässigkeit unserer Klage in Bezug auf die Methan-Emissionen in Russland haben sie ausdrücklich bestätigt. Damit können Umweltorganisationen nun Emissionen und Umweltschäden, die in der Lieferkette von Großprojekten in Deutschland entstehen, per Rechtsweg überprüfen lassen. Dies ist insbesondere für den Klimaschutz entscheidend: Treibhausgasemissionen wirken global, deshalb müssen die Folgen von Projekten in Deutschland auch global betrachtet werden. Dies ist insbesondere bei den Methan-Emissionen aus der Erdgas-Lieferkette der Fall, wie wir dies bei Nord-Stream 2 beanstanden!“  Wie Müller-Kraenner aber auch bekundete will die DUH  zwar  die schriftliche Urteilsbegründung abwarten, zugleich äußerte er aber auch: „…wir prüfen aber in jedem Fall eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht.“