“Der Weg in die Wasserstoffwirtschaft führt in Deutschland über die Gasinfrastruktur. Die bestehenden Gasnetze und neue Gaskraftwerke ermöglichen die Transformation der Energiewirtschaft und die Ersetzung von Erdgas durch Wasserstoff, erklärte der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) nachdem am vergangenen Mittwoch, 15. Dezember, die EU-Kommission den zweiten Teil des sogenannten Fit-for-55-Paketes veröffentlicht hat. Aber auch zum darin enthaltenden Gasmarktpaket und zur Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie äußerte sich VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing.

“Der Weg in die Wasserstoffwirtschaft führt in Deutschland über die Gasinfrastruktur. .....
“Der Weg in die Wasserstoffwirtschaft führt in Deutschland über die Gasinfrastruktur. …..!”

Aus Sicht des VKU-Spitzenmannes  sichern die bestehenden Gasnetze und auch die neuen Gaskraftwerke den Ausbau der Erneuerbaren Energien ab. „Gas – zunächst noch fossil, später klimaneutral – ist somit eine tragende Säule der Energiewende“, konstatiert Liebing.  Er fordert aber auch zugleich: „Dafür aber müssen wir Wasserstoff endlich breiter denken. Neben der Verwendung in der Industrie ist der Einsatz in Wärmenetzen, in der dezentralen Wärmeversorgung und zur Dekarbonisierung des Energiesektors sinnvoll!“

Dafür wiederum brauche es einen verlässlichen Regulierungsrahmen. „Von daher begrüßen wir grundsätzlich die von der EU-Kommission verfolgte Absicht, einen erfolgreichen Markthochlauf durch Vielfalt, Dynamik und Innovation abzusichern“, äußerte Liebing und klingt dabei fast euphorisch  Und er fordert: „Zur Erreichung der Klimaziele müssen wir jedes zusätzliches Gigawatt Strom oder Wärme nutzen, das mit Wasserstoff erzeugt wird!“ Zugleich sieht Liebing aber auch Hindernisse für einen unproblematischen Fortschritt: „ Ein schwerwiegendes Problem bleibt aber: Die neuen Entflechtungsregeln, die zu einer weitgehenden Trennung des Betriebs von Gas- und Wasserstoffnetzen führen sollen, drohen den gewünschten Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu blockieren. Zugleich erschweren sie die Realisierung lokaler Konzepte zur Integration von Wasserstoff.”

Der VKU unterstützt in dem Zusammenhang auch die EU- Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie. Sie schaffe einen kohärenten europäischen Rahmen für die Dekarbonisierung des Gebäudesektors. Als  äußerst

" Entflechtungsregeln drohen den gewünschten Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu blockieren.“ „Ingbartt Liebing foto vku
” Entflechtungsregeln drohen den gewünschten Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft zu blockieren…“ „Ingbartt Liebing foto vku

problematisch sieht der VKU aber die Absicht  Vorgaben auf das Einzelgebäude zu verengen: Das berge die große Gefahr erheblicher Ineffizienzen und unnötiger Kosten. Gerade auch weil die Richtlinie jetzt stärker die CO2-Vermeidung, insbesondere auch im Gebäudebestand, in den Vordergrund rücke, sollten die Vorgaben für Einzelgebäude verstärkt über alternative CO2-Vermeidungsstrategien erfüllt werden können.

Hierzu zählen aus Sicht des VKU vor allem Quartierslösungen in den Bereichen Strom- und Wärmeversorgung sowie Ladeinfrastruktur. Diese könnten die Dekarbonisierung im Gebäudesektor erheblich beschleunigen, insbesondere in urbanen Räumen. Darüber hinaus gelte es, die Verbraucherinnen und Verbraucher nicht aus den Augen zu verlieren. „Um sie mitzunehmen, bedarf es des gleichzeitigen Förderns und Forderns“, empfiehlt Liebing dringend.

Lesen Sie doch dazu auch unseren heutigen Bericht: Gebäudesektor: Fossile Brennstoffe für die Wärmeversorgung bis 2040 abschaffen