IEAO-Chef Yukia Amano
IEAO-Chef Yukia Amano

Die IEAO bereitet die Einrichtung einer Uranbank in Kasachstan vor. Diese „LEU-Bank“ soll künftig über eigene Bestände an leicht angereichertem Uran (LEU) verfügen und „… dieses dann an interessierte IAEO- Mitgliedsstaaten verkaufen können, falls die Brennstoffversorgung (der Atomkraftwerke) nicht in anderer Form gewährleistet kann,“ so ist es in einer Veröffentlichung der IEAO zu lesen.

Wir berichteten bereits darüber. Hortet Kasachstan künftig das angereicherte Uran der IEAO? Wie uns von der Bundesregierung mitgeteilt wurde liegt der Aufbau und mögliche Betrieb der LEU Bank in der Verantwortung der IAEO. Die EU hat demnach 25 Millionen Euro Unterstützung für den Aufbau der LEU Bank zugesagt. Bestätigt wurde uns, das bislang 20 Millionen Euro an die IAEO ausgezahlt worden sind. Als Mitglied der IAEO begleitet Deutschland das Projekt aufmerksam; die Bundesregierung steht dazu auch in regelmäßigem Austausch mit der IAEO. Gegründet wurde die Bank angeblich, um die unkontrollierte Anreicherung von Uran in anderen Ländern einzudämmen. Nutzen dürfen demnach die Uran-Bank Länder, die den Atomwaffensperrvertrag befolgen.
Verwirrend ist an dieser Geschichte allerdings, dass die IEAO bereits im März 2010 mit Russland die weltweit erste internationale Bank für atomaren Brennstoff mit demselben Ziel gegründet hat. Die russische Uran-Reserve im sibirischen Angarsk umfasste zu der Zeit 120 Tonnen schwach angereichertes Uran, dass bei Engpässen an Partnerländer geliefert werden könne, hatte das russische Atom-Unternehmen Rosatom in Moskau damals mitgeteilt. Das Uran in Angarsk hatte laut Rosatom einen Anreicherungsgrad von zwei bis 4,95 Prozent; waffenfähiges Uran ist zu mindestens 90 Prozent angereichert.
Die ersten Bestände sollten nach Angaben des Konzerns bis spätestens Ende des Jahres 2010 zur Verfügung stehen und zu marktüblichen Preisen abgegeben werden, berichtete der Spiegel. Und weiter: „Es gebe bereits reges Interesse möglicher Käufer, ‚aber erst muss das Material fertig sein‘, habe der Rosatom-Chef erklärt. Länder, die die Brennstoff-Bank nutzen wollten, mussten einen offiziellen Brief an die IAEA schicken. Diese hat dann entschieden, ob angereichertes Uran geliefert wird.

IEAO-Sprecherin Gill Tudor
IEAO-Sprecherin Gill Tudor

Wir haben am 02.Dezember bei der Sprecherin der IEAO, Gill Tudor, angefragt was mit der mit Moskau gegründeten Uran-Bank passiert. Und: Warum gerade in Kasachstan eine neue Uran-Bank eingerichtet werden soll. Auf unsere Anfragen haben wir bis heute keine Antwort erhalten. Hortet Kasachstan künftig das angereicherte Uran der IEAO? IEAO: Kein Kauf der Atomfirma Urenco