Iran: Atomdokumente fristgerecht geliefert
Der Iran hat nach Angaben der Internationalen Atom-Energie-Organisation (IEAO) am Samstag, 15.August, fristgerecht einen umfassenden Bericht über seine nuklearen, militärischen Forschungen, sprich Atomwaffenaktivitäten, in der Vergangenheit abgeliefert.
Die IEAO und der Iran hatten am selben Tag, 14. Juli, an dem in Wien das Atom-Abkommen (Joint Comprehensive Plan of Action, JCPOA) zwischen den fünf Uno-Vetomächten und Deutschland mit Teheran geschlossen wurde, eine Vereinbarung getroffen nach der der Iran den Bericht bis 15. August abliefern solle. Teheran habe die Dokumente mit Bezug auf frühere nuklear- militärische Aktivitäten der IEAO damit fristgerecht überreicht, teilte die UN-Behörde mit.
Der Friedensnobelpreiträger und frühere Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), heutiger ägyptische Oppositionspolitiker Mohamed ElBaradei erklärte jüngst in einem Interview mit dem Spiegel (Nr. 30/18.07.15) auf die Frage, ob er mit zufriedenstellenden Antworten auf die Fragen der IEAO rechne. die die Teheran zur möglichen Dimension des Nuklearprogramms des Iran gestellt hat: “Sie wissen genau: Wenn sie alte Sünden einzugestehen haben, dann müssen sie es jetzt tun.” Weiter erklärte ElBaradei er würde sich nicht wundern, wenn wir von Plänen zu einem nicht zivilen Nuklearprogramm aus alten erfahzren würden.
Auswertung bis zum 15.September
Die IAEO wird die jetzt erhaltenen Informationen bis zum 15. September überprüfen und gegebenenfalls bei etwaigen Unklarheiten in dem Bericht, Fragen an Teheran übermitteln.
In zwei bisher nicht veröffentlichten Anhängen zu der Vereinbarung werden die genauen weiteren Verfahren für die lang verwehrten Zugänge der IEAO zur Militäreinrichtung im iranischen Parchin geregelt. Auch diese Verfahren wurden nun von beiden Seiten unterzeichnet.
Abschlussbericht am 15. Dezember
Bis zum 15. Oktober sollen diese Schritte umgesetzt sein, so dass sich die IEAO ein genaues Bild von den iranischen Aktivitäten in Parchin machen können soll. IEAO-Generaldirektor Yukiya Amano soll damit in die Lage versetzt werden am 15.Dezember einen abschließenden Bericht über die militärische Dimension des iranischen Atomprogramms zu präsentieren. Bislang hat der Iran stets bestritten, derartige Projekte verfolgt zu haben. Lesen Sie auch: Uran-Tausch zwischen Moskau und Iran – Hilfe für Obama?
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