Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel in Putins Residenz in Moskau: Bau von Nord-Stream 2 durchziehen ..., Bild sputnik-news, Mikhail Klimentyev
Bundeswirtschaftsminister und Vizekanzler, Sigmar Gabriel in Putins Residenz in Moskau: Bau von Nord-Stream 2 durchziehen …, Bild sputnik-news, Mikhail Klimentyev

Deutschland hat nach Worten von Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel großes Interesse am Gasprojekt Nord Stream-2. Es sei wichtig, die politische Einmischung in die Realisierung des Projekts einzuschränken, sagte Gabriel am Mittwoch bei einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in dessen Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo.
Mit am Tisch saß bei dem Gespräch auch Gazprom-Chef Alexej Miller. Mit ihm und Energieminister Alexander Nowak setzt Gabriel heute die Gespräche fort.
Bei dem Gespräch mit Putin betonte Gabriel trotz vorhandener politischer Probleme gebe es verschiedene Möglichkeiten, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Russland aufrechtzuerhalten. Deutsche Unternehmer versuchten ja, diese Möglichkeiten zu nutzen meinte der Minister.

Gazprom-Chef Alexeij Miller : Mit ihm setztGabriel heute seine Gespräche fort
Gazprom-Chef Alexeij Miller : Mit ihm setztGabriel heute seine Gespräche fort

Gabriel: Mehrere Länder haben Interesse an Nord-Stream 2

Mit dem kürzlich beschlossenen Erdgas-Pipeline-Projekt Nord Stream-2 sollen weitere 55 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland über die Ostsee nach Deutschland geleitet werden.

Die Route und die Abnahmestelle zur Einspeisung des Gases ins deutsche Gasnetz sollen identisch sein zur ersten Nord-Stream-Trasse, die 2011 in Betrieb genommen wurde.

Gabriel zufolge geht es bei der Umsetzung des Projekts nicht nur um Interessen Deutschlands, sondern auch um die mehrerer anderer Länder. Das Projekt sei äußerst interessant. Wichtig sei, dass rechtliche Fragen von zuständigen deutschen Organen gelöst würden. Sollte Berlin das schaffen, würden Möglichkeiten für eine Einmischung von außen eingeschränkt, sagte der SPD-Politiker.

Kiew  verliert mindestens 2 Mrd Dollar

Der urkainische Premier Jazenjuk und Kanzlerin Angela Merkel im Gespräch im Bundeskanzleramt, anläßlich des unkrinisch-deutschen Wirtschaftsforums, Bild Bundespresseamt, Fotogr.Guido Bergmann
Der urkainische Premier Jazenjuk und Kanzlerin Angela Merkel im Gespräch im Bundeskanzleramt, anläßlich des unkrainisch-deutschen Wirtschaftsforums, Bild Bundespresseamt, Fotogr.Guido Bergmann

Nach Einschätzungen des ukrainischen Premierminister Arseni Jazenjuk würde sein Land zwei Milliarden US-Dollar an Transitgebühren verlieren. (Wir berichteten: Kiew verliert 2 Mrd Dollar durch Bau von Nord-Stream 2, s. unten. Auch Polen und Slowakei sind gegen Nord Stream 2.
Für den Bau von Nord Stream-2 ist die gemischte New European Pipeline AG zuständig. Aktionäre sind Russlands größter Gasförderer Gazprom mit 51 Prozent der Anteile, E.ON, Shell, OMV und BASF/Wintershall mit je zehn Prozent sowie Engie mit neun Prozent der Anteile.
U&E liegt ein Bericht der russischen Nachrichten-Agentur Sputnik news Tag vor wonach von Gaprom-Chef Alexej Miller ein Zusammenhang zwischen dem Ausbau von Nord-Stream und der von Moskau geplanten Erdgaspipeline Turkish-Stream ein Zusammenhang hergestellt wird. ( Gazprom: Strategiewechsel gegenüber der Türkei?), s. unten) Danach soll die Jahresleistung der geplanten Pipeline Turkish Stream in Richtung Ankara nur noch halbiert werden. Als Grund für die Reduzierung von Turkish-Stream wird der beschlossene Bau einer zweiten Erdgastrasse von Nord-Stream von Russland durch die Ostsee nach Deutschland genannt.
Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Gazprom: Strategiewechsel gegenüber der Türkei?; Und auch: Putin: Nord-Stream 2 versorgt Nordeuropa; Weiter: Kiew verliert 2 Mrd Dollar durch Bau von Nord-Stream 2