„Meine Hauptsorge für das weitere Auswahlverfahren (für ein Endlager des Atomabfalls, d. Redakt.) betrifft die völlig unzureichende öffentliche Debatte über eine der größten Herausforderungen in der Bundesrepublik

GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende im Europa-Parlament Rebecca Harms:
GRÜNEN-Fraktionsvorsitzende im Europa-Parlament Rebecca Harms: Völlig unzureichende öffentliche Debatte …

Deutschland“, erklärte die Fraktionsvor-sitzende der Grünen  im Europäischen Parlament anlässlich der Vorlage des Berichts der Endlagerkom-mission am Dienstag,05. Juli. Und Klaus-Jürgen Röhlig, vom Institut für Endlagerforschung, der Technischen Universität Clausthal urteilte: „Der Fortschritt des Berichts liegt nicht im wissenschaftlichen Bereich, sondern darin, dass für den weiteren Standortauswahlprozess eine möglichst breite gesellschaftliche Basis geschaffen wird … Das Ausschließen, Einengen und Auswählen wird in den nächsten Jahrzehnten die Aufgabe der Verfahrensbeteiligten sein.”

Rebecca Harms äußerte ihre Befürchtungen  in einer  Stellungnahme die sie zusammen mit dem  “Schulterschluss” abgab, einem breiten Zusammenschluss von Bürgerinitiativen, Verbänden, Klägern und Politikern im Wendland.

Die Debatte über den Umgang mit dem Atommüll habe wieder nicht den Stellenwert bekommen, den sie eigentlich brauchte. Bürger an den möglichen Standorten seien weiter nicht vertraut mit dem, was das Auswahlverfahren eigentlich sei.08.07.16 Karikatur Endlager

„Mir bleibt völlig unklar“, konstatierte Harms,

… „wie man vermeiden will, dass es bei einer zukünftigen Standortauswahl wieder nur konfrontativ zugeht. Für diese Diskussion sind die Empfehlungen und Erfahrungen der Bürgerinnen und Bürger und Organisationen an den Standorten mit den meisten Erfahrungen in Atommüll-Fragen unverzichtbar. Ihre Kritik an den Ergebnissen der Kommission muss auch ernst genommen werden. Kein Zufallsbürgerprinzip kann diese ersetzen.“

Nach der Endlagerkommission  sei vor dem Suchverfahren, so die Grünen-Politikerin.  „Es wird weiter enormen Einsatz brauchen dafür, dass dieses Suchverfahren ein faires und offenes wird, das auf wissenschaftlicher Abwägung fußt und nicht auf politischer Opportunität.“

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Hendricks zur Endlagersuche: Wir haben keine Zeit zu verlieren