Der am vergangenen  Freitag, 30. Oktober diskutierte Entwurf der EEG-Novelle „…stellt an vielen Stellen die richtigen Weichen, um dem Ausbauziel von 65 Prozent bis 2030 näher zu kommen“,  konstatierte am selben Tag Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW– Hauptgeschäftsführung.  Der Entwurf wird ja am kommenden Freitag, 06. November, vom Bundesrat beraten.

"Hierfür brauchen wir einen Boom der Photovoltaik!“ ...!" Kerstin Andreae
“Hierfür brauchen wir einen Boom der Photovoltaik …!” Kerstin Andreae

Aus Sicht des BDEW läuft der Entwurf jedoch auch Gefahr, „…von aktuellen Entwicklungen überholt zu werden: Die in Brüssel diskutierte Anhebung des 2030-Klimaziels von 40 auf 55 Prozent Treibhausgasreduktion im Vergleich zu 1990 hätte erhebliche Auswirkungen auf den hier festgelegten Erneuerbaren- Ausbaupfad. Gleiches gilt für die absehbare Entwicklung des Stromverbrauchs, der im Jahr 2030 aufgrund des Hochlaufs von Wasserstoff und Elektromobilität steigen wird.“

Aus Sicht des BDERW muss „Die Novelle… hier flexible Regelungen vorsehen, um bei allen sich ändernden Rahmenbedingungen nachsteuern zu können. Im Vorgriff auf die zu erwartende Anhebung der Ausbauziele sollten daher die jährlichen Ausschreibungsmengen deutlich angehoben werden. Auch die Ausschreibungsmengen in den Folgejahren sollten wesentlich schneller hochgefahren werden.“

Grundsätzlich bleibt der Entwurf bei einigen zentralen Punkten „…leider noch hinter seinen Möglichkeiten zurück“, bedauert Kerstin Andreae.  Als deutlich zu zaghaft sind aus ihrer Sicht die geplanten Regelungen, mit denen Hemmnisse bei der Flächenverfügbarkeit aus dem Weg geräumt werden sollen. Der geplante Kooperationsausschuss zur verstärkten Zusammenarbeit von Bund und Ländern  sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung. Ein Kooperationsmechanismus mit mehr

"Und insbesondere die Aufdach-PV muss deutlich gestärkt werden .!.; Bild U u E
“Und insbesondere die Aufdach-PV muss deutlich gestärkt werden ….!” Bild U u E

Verbindlichkeit wäre hier aber zielführender, befindet sie.

Beim Ausbau der Photovoltaik reichen der BDEW-Spitzenfrau die vorgesehenen Maßnahmen auch nicht aus, um die in der Novelle vorgesehene Verdopplung der installierten Leistung auf 100 GW in den kommenden zehn Jahren zu erreichen. „Hierfür brauchen wir einen Boom der Photovoltaik!“, fordert sie und verweist darauf die Ausschreibungsvolumina müssten erhöht werden, mehr Gebotstermine anberaumt und ein Monitoring hinsichtlich der Zielerreichung installiert werden. Darüber hinaus sollten künstliche Limitierungen wie Obergrenzen für den Zubau gänzlich entfallen. „Und insbesondere die Aufdach-PV muss deutlich gestärkt werden: Eine Umlagebefreiung bis 30 kWp und eine Wahlmöglichkeit zwischen Eigenversorgung und Volleinspeisung sind wichtige Instrumente, um die Nutzung des großen Potenzials bislang ungenutzter Dachflächen anzureizen.

Für die Erreichung der Ausbauziele muss aus BDEW- Sicht gleichzeitig gewährleistet werden, dass ausgeförderte Bestandsanlagen und deren Standorte erhalten bleiben. Dafür brauchen sie eine faire Chance, wirtschaftlich betrieben werden zu können. Das EEG muss hier den Weg ebnen, damit Erneuerbare Energien sich in den Markt integrieren können.

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