„Die Überzeichnung der Ausschreibung für Windenergie an Land zum Gebotstermin 1. September 2021  zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Windenergie-Projekte zu realisieren“,  kommentierte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW- Hauptgeschäftsführung  das Ausschreibungsergebnis Nachdem wir in den beiden letzten Jahren den schwächsten Zubau im Bereich der Windenergie an Land seit rund 20 Jahren beobachten mussten, lassen diese Ergebnisse darauf hoffen, dass die Ausbau-Dynamik hier wieder an Schwung gewinnt.

"...  zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Windenergie-Projekte zu realisieren ....!" Kerstin Andreae
“…  zeigt den ungebrochenen Willen der Energiebranche, neue Windenergie-Projekte zu realisieren ….!” Kerstin Andreae

Nüchtern bilanzierte Kertin Andreae aber auch,  zur Wahrheit einer überzeichneten Ausschreibung gehöre  , dass die nicht bezuschlagten Projekte nun einen künstlich erzwungenen Projektstillstand bis zur nächsten Ausschreibungsrunde aushalten müssten. Vor diesem Hintergrund empfiehlt der BDEW  , zukünftig mindestens vier statt der aktuell drei Ausschreibungsrunden pro Jahr durchzuführen. Dadurch würde das Wettbewerbsniveau in den Ausschreibungsrunden geringeren Schwankungen unterliegen und die zahlreichen Risiken für Projektentwickler könnten abgemildert werden. Um die Wettbewerbsvielfalt auch in zukünftigen Ausschreibungen nicht zusätzlich zu gefährden, sollte zudem die in diesem Jahr neu eingeführte „endogene Rationierung“ gestrichen werden.

Für den BDEW konstatierte Kerstin Andreae zur Erreichung der Klimaziele 2030 würden die bisherigen Ausschreibungsvolumina  nicht ausreichen. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 wurden deutschlandweit 240 Windenergieanlagen an Land mit einer Leistung von 971 Megawatt (MW) errichtet. „In den kommenden zehn Jahren brauchen wir jedoch einen Zubau von mindestens 5 Gigawatt (GW) pro Jahr“, bilanzierte die BDEW-Spitzenfrau.

Ohne wenn und aber stellt sie fest: Die neue Bundesregierung muss den Turbo einschalten, um den Ausbau der Windenergie zu entfesseln. Sonst bleiben wir auf dem Weg zu den Klimazielen auf halber Strecke liegen. Im Fokus sollten Verbesserungen im Planungs- und Genehmigungsrecht stehen, damit den Ausschreibungsvolumina auch eine angemessen gefüllte Projektpipeline gegenübersteht. Zentral sind dafür die Flächenbereitstellung auf 2 Prozent der Bundesflächen, eine bessere personelle Ausstattung der Genehmigungsbehörden und einheitliche Standards für die Erhebung und Bewertung der Prüfanforderungen, insbesondere im Umwelt- und Naturschutzrecht.

Lesen Sie dazu auch unseren Bericht: Ausbau der Windenergie an Land muss dringend beschleunigt werden